Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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            Glaslinſe, während des Durchganges eine Brechung erleiden;</s>
            <s xml:id="echoid-s2580" xml:space="preserve"> nun treten ſie in den halbkugelförmigen Raum des Glaskörpers ein, der den hinteren Raum der Kugel ausmacht, und mit ſeiner Kugelfläche genau anliegt an die hinterſte, becherförmige Wand des Auges.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2582" xml:space="preserve">Und hier drinnen, auf dieſer becherförmigen Wand des
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            Auges, entſteht dadurch ganz eben ſolch’ ein Bildchen von der
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            Welt draußen, die von allen Punkten her Lichtſtrahlen aus-
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            ſendet, ganz wie es in der Hinterwand der Kamera-Obſcura
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            entſteht, und zwar genau nach den Geſetzen, welche die Lehre
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            vom Licht und deſſen Brechung durch durchſichtige Linſen
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            ergiebt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2584" xml:space="preserve">Iſt dies wirklich ſo? </s>
            <s xml:id="echoid-s2585" xml:space="preserve">hat ſchon jemand dies Bildchen ge-
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            ſehen?</s>
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            <s xml:id="echoid-s2587" xml:space="preserve">Es hat es nicht nur jemand geſehen, ſondern es ſieht es
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            jeder, der überhaupt Augen hat um zu ſehen; </s>
            <s xml:id="echoid-s2588" xml:space="preserve">denn in Wahr-
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            heit ſehen wir die Welt draußen außer unſerm Auge nur, weil
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            wir ein Biidchen von dieſer Welt im Innern des Auges
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            haben. </s>
            <s xml:id="echoid-s2589" xml:space="preserve">Aber man kann das Bildchen jedem Ungläubigen oder
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            Abergläubigen zeigen, der aus Unglauben an die Wiſſenſchaft
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            oder aus Aberglauben und Wunderſucht an ihrer Behauptung
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            zweifelt; </s>
            <s xml:id="echoid-s2590" xml:space="preserve">man kann das Bildchen in jedem Auge eines friſch-
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            getöteten Tieres zeigen, das in geeigneter Weiſe hierzu ein-
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            gerichtet wird, oder bereits im natürlichen Zuſtande die nötige
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            Einrichtung hat, wie es z. </s>
            <s xml:id="echoid-s2591" xml:space="preserve">B. </s>
            <s xml:id="echoid-s2592" xml:space="preserve">bei dem weißen Kaninchen der
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            Fall iſt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2594" xml:space="preserve">Nimmt man das Auge eines ſolchen Kaninchens un-
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            mittelbar nach dem Tode heraus, reinigt die Augenkugel und
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            legt ſie ſo in eine paſſende Papierrolle, daß das Sehloch nach
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            der einen Seite der offenen Rolle gerichtet iſt, ſo braucht man
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            es nur mit dieſer Seite nach dem Fenſter zu kehren, um an
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            der äußeren Hinterwand des Auges das Bild des Fenſters
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            und aller Gegenſtände auf der Straße verkleinert und </s>
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