20115
ſind;
da uns hier die genügende Thatſachen-Grundlage fehlt,
ſo helfen ſich die Ungeduldigen durch bloßes beſchauliches
Nachdenken oder, wie die Gelehrten ſagen, durch “Spekulatio-
nen”, die naturgemäß für den exakten Forſcher unbefriedigend
ſein müſſen. Hoffen wir, daß die Zukunft den Schleier auch
von dieſem Geheimnis nehmen wird!
ſo helfen ſich die Ungeduldigen durch bloßes beſchauliches
Nachdenken oder, wie die Gelehrten ſagen, durch “Spekulatio-
nen”, die naturgemäß für den exakten Forſcher unbefriedigend
ſein müſſen. Hoffen wir, daß die Zukunft den Schleier auch
von dieſem Geheimnis nehmen wird!
V. Die Schlagworte der Darwinſchen Theorie.
Bevor näher auf die Geſchichte der Deſcendenz-Lehre ein-
gegangen wird, ſei in aller Kürze zunächſt noch einmal an die
Schlagworte der Darwinſchen Theorie erinnert.
gegangen wird, ſei in aller Kürze zunächſt noch einmal an die
Schlagworte der Darwinſchen Theorie erinnert.
Jedermann weiß, daß alſo nach der Darwinſchen Auffaſſung
die organiſchen Weſen blutsverwandt ſind, daß dieſelbe eine
leibliche Abſtammung aller Weſen von einander annimmt.
Hierbei iſt alſo nur die Entſtehung des erſten oder der erſten
Weſen, von welchen die übrigen abſtammen ſollen, unerklärt
geblieben, und Darwin ſagt, — wenigſtens in der erſten Auflage
ſeines Buches über die Entſtehung der Arten (1859) — daß
dieſe von Gott geſchaffen worden ſeien.
die organiſchen Weſen blutsverwandt ſind, daß dieſelbe eine
leibliche Abſtammung aller Weſen von einander annimmt.
Hierbei iſt alſo nur die Entſtehung des erſten oder der erſten
Weſen, von welchen die übrigen abſtammen ſollen, unerklärt
geblieben, und Darwin ſagt, — wenigſtens in der erſten Auflage
ſeines Buches über die Entſtehung der Arten (1859) — daß
dieſe von Gott geſchaffen worden ſeien.
Es iſt eine Erfahrungs-Thatſache, daß das Kind den
Eltern niemals in allen Punkten vollkommen gleicht, d. h. daß
die organiſchen Weſen die Fähigkeit beſitzen, in ihrer Geſtaltung
von der ihrer Erzeuger abzuweichen, zu “variieren“; es iſt
jedoch ebenſo bemerkbar, daß gewiſſe Merkmale von den Eltern
auf die Kinder vererben. Die Lebeweſen ändern in dieſer
Weiſe nach allen möglichen Richtungen hin ab, aber nur die-
jenigen bleiben am Leben und vermögen die neu gewonnenen
Merkmale zu vererben, die mit der Außenwelt in keinen Wider-
ſtreit gekommen ſind; denn diejenigen organiſchen Weſen, welche
unzweckmäßige, d. h. mit den Außenbedingungen nicht in
Eltern niemals in allen Punkten vollkommen gleicht, d. h. daß
die organiſchen Weſen die Fähigkeit beſitzen, in ihrer Geſtaltung
von der ihrer Erzeuger abzuweichen, zu “variieren“; es iſt
jedoch ebenſo bemerkbar, daß gewiſſe Merkmale von den Eltern
auf die Kinder vererben. Die Lebeweſen ändern in dieſer
Weiſe nach allen möglichen Richtungen hin ab, aber nur die-
jenigen bleiben am Leben und vermögen die neu gewonnenen
Merkmale zu vererben, die mit der Außenwelt in keinen Wider-
ſtreit gekommen ſind; denn diejenigen organiſchen Weſen, welche
unzweckmäßige, d. h. mit den Außenbedingungen nicht in