Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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20371 die Farben der beiden ſich gegenſeitig aufheben. Die Erfindung,
zwei verſchiedene Glasarten von verſchiedener Brechbarkeit des
Lichtes als Linſen zu benutzen, hat der große deutſche Mathe-
matiker und Naturforſcher Leonhard Euler (1707—1782)
vor mehr als hundert Jahren bereits gemacht;
aber er geſtand,
daß die Betrachtung des menſchlichen Auges ihn hierauf geführt,
und als ſpäter der engliſche Mechaniker Dollond (1706—1761)
die Idee Eulers verwirklichte, und es ſich praktiſch heraus-
ſtellte, daß man farbenfreie Linſenpaare machen kann, wurde
es allgemein anerkannt, daß dieſe Praxis ſchon ſo alt iſt, wie
das erſte Auge, welches das Licht der Welt erblickt hat.
Die Kryſtalllinſe und der Glaskörper im Auge ſind zwei
durchſichtige Maſſen, welche die Lichtſtrahlen in verſchiedener
Weiſe brechen, und ſie ſind ſo aneinander gelegt und im Auge
geordnet, daß die Farbenränder ſich gegenſeitig aufheben.
Man ſchätzt gute Doppellinſen, die keine farbigen Bilder
ſehen laſſen, ſehr hoch, obgleich jetzt die Herſtellung derſelben
fabrikmäßig betrieben wird;
im Auge iſt dieſe Kunſt ſo vor-
trefflich erreicht, daß es Anſtrengung koſtet, in der deutlichen
Sehweite die farbigen Ränder willkürlich hervorzurufen, was
nur ſolchen Menſchen gelingt, die willkürlich das Schielen mit
den Augen verſtehen.
XX. Die Lichtblende.
Im Auge befindet ſich noch eine Vorrichtung, die an der
Kamera-Obſcura gleichfalls angewendet wird.
Dieſe Vor-
richtung beſteht darin, daß der farbige Ring des Auges, der
vor der Linſe liegt, erſtens dazu dient, das Licht vom Rande
der Linſe abzuhalten, und zweitens, daß der Ring ſich derart
ſowohl nach dem Rand, wie nach der Mitte hin

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