Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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20472 ziehen kann, daß das Sehloch in der Mitte bald größer, bald
kleiner wird.
Es iſt eine in der Lehre von der Brechung des Lichtes
anerkannte und erklärte Thatſache, daß die Lichtſtrahlen, welche
durch den Rand einer Glaslinſe gehen, einen anderen Ver-
einigungspunkt haben als die Lichtſtrahlen, welche durch den
mittleren Teil der Linſe gehen.
Es wird daher in jedem
Fernrohr wie in jeder Kamera-Obſcura ſtets eine Blende
angebracht, das heißt ein Ring, der die Randſtrahlen abhält,
und nur das Licht durch den mittleren Teil der Linſe wirken
läßt.
— Es iſt nun leicht einzuſehen, daß, wenn die Blende
einen breiten Teil des Randes verdeckt, alſo nur durch ein
kleines Loch in der Mitte die Lichtſtrahlen durchläßt, die
Wirkung des Lichtes eine reinere und ſchärfere, aber auch
im ſelben Maße eine ſehr ſchwache ſein wird, da eben nur
wenig Lichtſtrahlen hier wirken können.
Verdeckt dagegen die
Blende nur einen ſchmalen Teil des Randes, ſo entſteht durch
das reichlich eindringende Licht zwar ein helleres, aber auch
zugleich weniger reines und ſcharfes Bildchen.
Die Photographen, die bei ſehr verſchiedenem Wetter die
Anfertigung von Bildern durch die Kamera-Obſcura vorzu-
nehmen haben, ſind deshalb zur Benutzung ſehr verſchiedener
Blenden genötigt.
Iſt das Wetter ſehr hell, wirkt alſo das
Licht ſtark ein, ſo ſetzen ſie vor der Linſe in allen Fällen, wo
es ihnen nicht um kurze Sitzungszeit, ſondern um ein ſcharfes,
feines Bild zu thun iſt, eine Blende ein, die nur ein kleineres
Loch in der Mitte hat.
Bei dunklem Wetter müſſen ſie
möglichſt viel Licht in die Kamera dringen laſſen, und ſie ar-
beiten deshalb ohne eingeſetzte Blende, oder richtiger:
mit der
ſchmalen Blende, welche bereits im Inſtrument angebracht iſt.
Hauptſächlich geübt auf die Benutzung verſchiedener Blenden
müſſen ſolche Photographen ſein, welche Lichtbilder von Land-
ſchaften oder Gemälden anfertigen, wo es nicht auf

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