Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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20620 ſtelle. Die beſten Raſſen ſind unter Not und Strapazen ent-
ſtanden, die die ſchwachen Individuen beſeitigt haben.
Zur
Zeit iſt durch die Wirkungen der heutigen Kultur eine Raſſen-
verſchlechterung eingetreten, denn die Kultur ſorgt im all-
gemeinen kurzſichtig nur für das Wohlergehen des einzelnen
Individuums, garnicht aber für dasjenige der Raſſen.
Nur in wenigen Fällen wendet der Menſch — wenn auch
unbewußt — im Intereſſe der Geſamtheit das Mittel der
Zuchtwahl an.
Wenn Mörder die Strafe des Todes für ihr
Verbrechen erfahren, ſo iſt dadurch eine ſoziale Verbeſſerung
bedingt, da — wenn auch nur ſehr allmählich und langſam —
die ſtörendſten Elemente ausgemerzt werden und ſo verhindert
ſind, ihre böſen Neigungen weiter fortzupflanzen.
Mit tiefſter
Betrübnis muß aber der Menſchenfreund an die Wirkungen
eines Krieges denken, der gerade die geſundeſten und kräftigſten
Individuen verbraucht und ſo indirekt zur Fortpflanzung
mangelhafterer Individuen beiträgt.
Wer denkt bei dieſen Betrachtungen nicht an den Geſetz-
geber der Spartaner, Lycurgus (etwa 900—884 vor Beginn
unſerer Zeitrechnung), dem das ſpartaniſche Geſetz zugeſchrieben
wird, nach welchem jedes gebrechliche neugeborene Kind an
einer beſtimmten Stelle des Taygetosgebirges in einen Abgrund
geworfen wurde.
VIII. Charles Darwin.
Charles Darwin wurde am 12. Februar 1809 in Shrews-
bury in England geboren, wo ſein Vater ein ſehr beſchäftigter
Arzt war.
Im Alter von acht Jahren verlor Darwin ſeine
Mutter, deren er ſich überhaupt nur noch ganz dunkel

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