Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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20723 lung klug nennen? Weiß ſie, daß ihre weiße Geſtalt auf
dunkelm Hintergrund in die Augen fällt und leicht geſehen
wird?
Das wird ſchwerlich jemand behaupten. Weiß ſie
es nicht, ſo iſt es nicht ihre Klugheit, ihre geiſtige Überlegung,
die ſie weiße oder helle Blüten wählen läßt.
Wir können
dieſen Mangel an bewußter Überlegung um ſo eher annehmen,
wenn wir ſehen, daß ganz unerfahrene junge Spinnen ſchon
ſo zweckmäßig handeln.
Färbungen und Formverhältniſſe,
45[Figure 45]Fig. 2. welche Tiere zeigen,
ſtehen wie bei dieſer
Spinne ſehr häufig
im Dienſte ihrer
Erhaltung, ſei es,
daß ſie dadurch
geſchützt ſind vor
Feinden, ſei es, daß
ſie dadurch eine
Deckung finden bei
der Aufſpürung der
Beute.
Auch der
Eisbär iſt weiß,
wie der Boden, auf dem er lebt, das Chamäleon nimmt durch
ſofortigen Farbenwechſel die Färbung ſeiner augenblicklichen
Umgebung an.
Einige Beiſpiele, die außerdem mit beſtimmten,
der Umgebung angepaßten Formverhältniſſen in Zuſammen-
hang ſtehen, bieten unſere Figuren 1—4, die die Objekte alle in
{1/2} der natürlichen Größe bieten.
Fig. 1 veranſchaulicht einen
Schmetterling Oſtindiens (Kallima Inachis), der oberſeits
bunt und dadurch auffallend gefärbt iſt, aber ſobald er die
Flügel beim Niederſitzen zuſammenſchlägt und ſich an einen
Zweig mit eiförmigen Blättern ſetzt, wie rechts in der Mitte
auf unſerer Abbildung, durchaus ein Blatt des Zweiges vor-
täuſcht, nicht nur hinſichtlich der Färbung der

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