Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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II. Wie entſtehen die Berge und die Meere?
Die Berge ſind nicht ewig und die Meere nicht unendlich.
Die Berge ſind erſt groß geworden und entſtehen teilweiſe
noch jetzt — langſam und unmerklich —, und die Meere
ſind in ihrem Sein und Weſen der ewigen Umwandlung aus-
geſetzt.
Es fehlte nur bisher der beobachtenden Menſchheit der
Blick für die Geſchichte dieſer Umwandlungen, und die Wiſſen-
ſchaft hat unendliche Mühe, der Natur in ihren kleinen Wir-
kungen und großen Folgen mit ſicherem Blicke nachzuſpüren.
Wir werden von der Bildung der Berge und der Meere
noch ein Näheres unſeren Leſern darzulegen ſuchen.
Für jetzt
jedoch wollen wir den Kampf ſchildern, der zwiſchen den
Bergen und den Meeren geführt wird;
ein Kampf, bei welchem
die Quellen, die Flüſſe und Ströme einerſeits und andererſeits
die Luft, die Alles umſchließt, ihre große, unendliche Rolle
ſpielen.
Von den Bergen wäſcht der Regen unausgeſetzt kleine Teile
ab.
Selbſt die härteſten Steine verwittern an ihrer Oberfläche
durch die Einwirkung der Luft und der Feuchtigkeit.
Die
Oberfläche aller Steine ſieht faſt immer anders aus, als ihr
Inneres, denn dieſe Oberfläche iſt immer im Verwittern, im
Zerkrümeln begriffen.
Felſen, die bis in die Wolken hinein-
ragen, ſind beſtimmt, nach Tauſenden und Millionen von
Jahren dem Erdboden gleich gemacht zu werden.
Die Wolken,
die ſie umhüllen, ſind die Zeugen ihrer fortwährenden, langſam
vor ſich gehenden Zerſtörung.
Was in ſtiller, feuchter Luft
von den Felſen verwittert, führt der trockene Wind als feinen
Staub davon und wäſcht der Regen herunter, um es am Fuße
der Gebirge abzulagern.
Daher iſt am Fuße der meiſten Ge-
birge ein reiches Fruchtland verbreitet, denn aus den ver-
witterten Geſteinen wird eine fruchtbare Erddecke.
Die dürren
Felſen, die ein Bild des ſtarren Todes ſind, werden nach

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