Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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21078 wohin wir ſie abfließen fühlen, wenn wir ſo zu ſagen das
Weinen verbeißen und die Thränen verſchlucken.
Was die Augenlider noch außerdem für Dienſte dem
Auge leiſten, iſt nicht minder weſentlich für die Schonung der-
ſelben.
Sie ſind offenbar nicht nur die Deckel, ſondern auch
die Jalouſieen des Auges.
Wenn die Sonne ſcheint, wenn der
Schnee blendet, laſſen wir ſie halb herab, damit wir nicht zu
viel Licht in die Vorderkammer des Auges bekommen.
Es
kommt oft vor, daß wir im Sonnenlicht ſtehen und in den
dunkeln Schatten blicken wollen;
würden wir das Auge offen
halten, ſo würde ſich wegen des ſtarken Lichtes das Sehloch
ſehr verkleinern, und wir würden deshalb gar nichts von dem
ſehen, was im Dunkeln vorgeht.
Deshalb kneifen wir die
Augen recht gründlich zuſammen und machen uns gewiſſer-
maßen Schatten im Sonnenlicht;
ſofort erweitert ſich das Seh-
loch, und wir nehmen ſo viel von den Strahlen auf, die aus
der dunkeln Stelle herkommen, daß wir bei weitem beſſer ſehen
können.
Hierbei ſpielen ſowohl die Augenbrauen ſchattend eine
Rolle, welche ohnehin den Schweiß der Stirn nicht ins Auge
fließen laſſen, wie auch die Haare der Augenlider, welche ein
herrlicher Gitterzaun ſind, um bei Wind und Wetter die
mitgebrachte Kamera-Obſcura nicht ſchädlichen Einflüſſen aus-
zuſetzen.
In der That, dieſes Meiſterſtück iſt muſterhaft verſorgt.
XXII. Die Beweglichkeit des Auges.
Es iſt höchſt intereſſant, wahrzunehmen, wie die Augen
mit beſonderen Bewegungswerkzeugen verſorgt ſind, obgleich
ſie im Kopfe ſitzen, der ohnehin alle möglichen Drehungen

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