Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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21179 Wendungen nach allen Seiten machen kann und alſo auch
durch feſtſitzende Augen allenthalben würde ſehen können, wohin
er ſich wendet.
Bei flüchtiger Betrachtung könnte es als Luxus erſcheinen,
daß man das Auge, ohne den Kopf zu bewegen, nach oben
und unten, nach rechts und links, wie nach allen quer liegenden
Richtungen drehen kann, da es doch ausreichend wäre, wenn
die Augen ebenſo feſt und unbeweglich im Kopfe ſtünden wie
unſere Naſe oder unſer Ohr, ſobald nur der Kopf ſelber ſich
dorthin drehen kann, wo er was zu ſehen wünſcht.
Allein bei näherer Betrachtung gewinnt man auch hier
die Überzeugung, daß die reiche Ausſtattung und beſondere Be-
günſtigung des Auges keineswegs eine Verſchwendung iſt.
Es erginge uns in der That recht ſchlimm, wenn wir
ſtarre, unbewegliche Augen im Kopfe hätten;
wir würden nicht
nur genötigt ſein, uns fortwährend mit dem Kopfe nach allen
Richtungen hin zu bewegen, wenn wir verſchiedene Dinge,
z.
B. eine Straße, eine Häuſerreihe mit allen Nebendingen be-
trachten wollten, ſondern wir würden unter einer großen Reihe
von Umſtänden ſo gut wie gar nichts ſehen.
Läge das Auge ſtarr im Kopfe, ſo würden wir in allen
Fällen, wo wir den Kopf bewegen müſſen, z.
B. beim Gehen,
Fahren, Reiten, Arbeiten, Laufen, Klettern, niemals einen
Punkt im Auge zu behalten imſtande ſein;
in ſolchen Fällen
würden wir nur Miſchbilder im Auge haben, wie wir ſie jetzt
nur künſtlich erzeugen können, wenn wir willkürlich unſere
Augen wild herumrollen laſſen.
Dadurch aber, daß wir die
Augen beſonders bewegen können, ohne den Kopf zu geniren,
können wir auch Dinge im Auge behalten, wenn wir mit dem
Kopfe Bewegungen beliebiger Art ausführen.
Um von tauſend Beiſpielen nur eines anzuführen, wollen
wir unſere Leſer auf folgende uns nächſte Thatſachen aufmerk-
ſam machen.

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