Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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21583 gewachſen ſind. Zieht ſich das muskelartige Band rechts zu-
ſammen, ſo muß ſich natürlich die Augenkugel nach rechts
drehen, zieht ſich der linke Muskel zuſammen, ſo wendet ſich
das Auge links.
Außer dieſen zwei Muskeln gehen aber noch
zwei andere in gleicher Weiſe aus dem Hintergrund der
Knochenhöhle ab nach vorn, wo ſie oben und unten an der
Augenkugel angewachſen ſind.
Zieht ſich der obere Muskel zu-
ſammen, ſo zieht er das Auge, und es muß ſich mit der
vorderen Fläche nach oben drehen;
verkürzt ſich der untere
Muskel, ſo muß ſich der Blick ſenken.
Dieſe vier Muskeln werden die geraden Augenmuskeln ge-
nannt, weil ſie die Bewegung des Blickes nach den geraden
Richtungen rechts, links, oben und unten hervorbringen;
um
aber dem Auge auch jede beliebige ſchiefe Stellung zu geſtatten,
ſind noch zwei beſondere Muskeln vorhanden, die jedoch ein
wenig feiner und berechneter angelegt ſind.
Sie ſind ebenfalls im tiefſten Hintergrund der Augenhöhle
angewachſen;
ſie gehen aber nicht direkt nach dem Auge, ſondern
machen einen merkwürdigen Umweg.
Der eine geht am Auge
ſchief nach oben vorüber, als wollte er nach der Naſe laufen;
hier iſt nun ein feſtliegender, knorpeliger Ring, durch welchen
der Muskel hindurchgeht, ſo daß er im Ring eingefädelt iſt;

wie eine Schnur durch eine Rolle.
Nun wendet er ſich zurück
zur Augenkugel, woſelbſt er angewachſen iſt.
Verkürzt ſich
dieſer Muskel, ſo zieht er nicht das Auge ſchief und nach
hinten, ſondern im Gegenteil, er zieht das Auge nach der
Richtung des knorpeligen Ringes, alſo in ſchiefe Stellung und
nach vorn.
Ihm gegenüber liegt nun der andere ſchief liegende
Muskel, der eine gleiche Wirkung nach der entgegengeſetzten
Seite ausübt, wodurch man imſtande iſt, die Augenkugel nach
jeder beliebigen geraden und ſchiefen Richtung zu wenden und
zu rollen.
Der Zweck der Vorrichtung aber, in welcher die

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