Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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Gefahr naht. </
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">Der Löwe, der Tiger, der Leopard, die Hyäne,
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der Wolf, der Fuchs, wie alle Tiere, die auf lebende Beute
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angewieſen und von der Leibesbeſchaffenheit ſind, daß ſie nicht
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allzulanges Faſten vertragen, ſie alle ſind mit dem feinen Ge-
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ruchsſinne begabt, der ihnen die Spur ihrer Beute durch die
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Luft verrät, und ſie alle wiſſen dies ſo zu benutzen, daß ſie
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auf ihrem Auszuge nach Beute ſtets dorthin gehen, wo der
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Wind herkommt.</
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">Intereſſanter aber noch iſt die Betrachtung derjenigen
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Tiere, die zu ſchwach ſind, um vom offenen Raube leben zu
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können, denen aber die Natur als Erſatz einen ſchlauen Kunſt-
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ſinn mitgegeben hat, um ſich durch Liſt und Fallen ihre Beute
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einzufangen.</
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">Die Art und Weiſe, wie die Spinne ein feines Gewebe
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aus einer klebrigen Flüſſigkeit ihres Leibes ausſpiunt, die
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Emſigkeit, mit welcher ſie das Netz ausbreitet, die Kunſtfertig-
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keit, mit welcher ſie regelmäßig Fädchen an Fädchen knüpft
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und ein Geflecht zu ſtande bringt, das keine Menſchenhand
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nachahmen kann, die Schlauheit, mit welcher ſie ſich dann
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zurückzieht auf einem langen Faden, um daſelbſt den Zeitpunkt
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abzuwarten, wo ein Inſekt, eine Fliege dieſes Netz berührt
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und daran kleben bleibt, die Ruhe, mit welcher die Spinne
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harrt, bis das Inſekt in ſeiner Todesangſt weiter um ſich
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gegriffen und ſich dadurch nur noch mehr in die Fäden ver-
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ſtrickt hat, die Eile, mit welcher die Spinne jetzt hervorſtürzt,
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und die Fertigkeit, mit welcher ſie das wehrlos gewordene
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Inſekt nun erſt mit einem feinen, dichten Netz umſpinnt und
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um und um bewickelt, um es mit Ruhe töten und ausſaugen
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zu können, all’ das hat wohl Jeder bereits zu beobachten
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Gelegenheit gehabt.</
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