Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

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[211.] XXII. Von der Diffuſion flüſſiger Körper.
[212.] XXIII. Wie Chemie und Elektrizität mit ein- ander verwandt ſind.
[213.] XXIV. Die chemiſchen Wirkungen elektriſcher Ströme.
[214.] XXV. Von der elektro-chemiſchen Kraft.
[215.] XXVI. Die Erklärung der chemiſchen Er- ſcheinungen durch elektriſche Kräfte.
[216.] XXVII. Erklärung der chemiſchen Verbindungen und Trennungen nach der elektro-chemiſchen Lehre.
[217.] XXVIII. Die Galvano-Plaſtik.
[218.] XXIX. Von der galvaniſchen Verſilberung.
[219.] XXX. Von der Bereitung der Verſilberungs- Flüſſigkeit.
[220.] XXXI. Einrichtung des Apparats zum Verſilbern.
[221.] XXXII. Etwas von der galvaniſchen Vergoldung.
[222.] XXXIII. Merkwürdige weitere Verſuche.
[223.] XXXIV. Schlußbetrachtung.
[224.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
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21632 Gefahr naht. Der Löwe, der Tiger, der Leopard, die Hyäne,
der Wolf, der Fuchs, wie alle Tiere, die auf lebende Beute
angewieſen und von der Leibesbeſchaffenheit ſind, daß ſie nicht
allzulanges Faſten vertragen, ſie alle ſind mit dem feinen Ge-
ruchsſinne begabt, der ihnen die Spur ihrer Beute durch die
Luft verrät, und ſie alle wiſſen dies ſo zu benutzen, daß ſie
auf ihrem Auszuge nach Beute ſtets dorthin gehen, wo der
Wind herkommt.
Intereſſanter aber noch iſt die Betrachtung derjenigen
Tiere, die zu ſchwach ſind, um vom offenen Raube leben zu
können, denen aber die Natur als Erſatz einen ſchlauen Kunſt-
ſinn mitgegeben hat, um ſich durch Liſt und Fallen ihre Beute
einzufangen.
Die Art und Weiſe, wie die Spinne ein feines Gewebe
aus einer klebrigen Flüſſigkeit ihres Leibes ausſpiunt, die
Emſigkeit, mit welcher ſie das Netz ausbreitet, die Kunſtfertig-
keit, mit welcher ſie regelmäßig Fädchen an Fädchen knüpft
und ein Geflecht zu ſtande bringt, das keine Menſchenhand
nachahmen kann, die Schlauheit, mit welcher ſie ſich dann
zurückzieht auf einem langen Faden, um daſelbſt den Zeitpunkt
abzuwarten, wo ein Inſekt, eine Fliege dieſes Netz berührt
und daran kleben bleibt, die Ruhe, mit welcher die Spinne
harrt, bis das Inſekt in ſeiner Todesangſt weiter um ſich
gegriffen und ſich dadurch nur noch mehr in die Fäden ver-
ſtrickt hat, die Eile, mit welcher die Spinne jetzt hervorſtürzt,
und die Fertigkeit, mit welcher ſie das wehrlos gewordene
Inſekt nun erſt mit einem feinen, dichten Netz umſpinnt und
um und um bewickelt, um es mit Ruhe töten und ausſaugen
zu können, all’ das hat wohl Jeder bereits zu beobachten
Gelegenheit gehabt.

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