Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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21785 der Muskeln durch die Nervenfäden iſt für die Augen ähnlich
ſo abgeſtimmt, wie die Kreuzleine des Kutſchers, und die
Muskeln beider Augen werden in demſelben Sinne gleichſeitig
zu ihren Zuſammenziehungen dirigiert, wie die Kreuzlinie eines
Pferdegeſpannes.
Darum richten wir, wenn wir das eine Auge nach dem
Schläfenwinkel drehen, das andere nach dem Naſenwinkel,
darum machen wir die Bewegungen des Auges gleichzeitig und
in gleicher Richtung, wodurch wir angewieſen ſind, mit beiden
Augen ſtets nach einem Gegenſtand zu ſehen.
Dies iſt ein
Umſtand, der es bewirkt, daß beide Augen ſich gegenſeitig beim
Sehen unterſtützen und nicht hindern, was der Fall wäre,
wenn wir mit jedem Auge etwas anderes ſehen würden, wie
die Vögel, welche die Augen auf beiden Seiten des Kopfes
haben.
Entſprechender noch iſt dieſe Kreuzung in den Sehnerven
ſelber, die wir noch näher kennen lernen werden, und die es
bewirkt, daß das Sehen mit beiden Augen uns nicht verwirrt,
ſelbſt wenn wir den Blick auf einen und denſelben Gegenſtand
richten.
Wir ſehen demnach, daß die mitgebrachte Kamera-Obſcura
nicht nur gut mit Lenkſeilen verſorgt iſt, ſondern auch mit
einem guten Kutſcher, der ſich vortrefflich auf die Behandlung
der Kreuzleine verſteht.
XXIV. Die Stellung der Augen.
Die Stellung des Auges im Kopfe iſt ebenſo merkwürdig,
wie jeder Teil der Einrichtung desſelben;
denn dieſe Stellung
hat den beſtimmten Zweck, das Sehen mit beiden Augen nach
einem Punkte möglich zu machen, uns zugleich aber auch

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