Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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Erwägt man dies aber ein wenig näher, ſo merkt man,
daß es nicht etwa abſichtslos oder zufällig ſo eingerichtet,
ſondern im vollen Sinne des Wortes zweckentſprechend iſt.
Die hauptſächliche Richtung unſeres Blickes nach vorn
entſpricht dem Bau unſerer Beine, die zum Vorwärtsgehen
eingerichtet ſind.
Ein Gleiches findet auch bei allen Landtieren
ſtatt.
Die Vögel, welche aufwärts fliegen, haben die Augen
ſo im Kopfe, daß ſie bei ihrem Fluge ebenſo gut nach oben
wie nach unten ſehen können;
die Augen der Vögel ſtehen an
zwei Seiten des Kopfes und ſind weder von oben her vom
Rande des Stirnknochens, noch von unten durch die Backen-
knochen gedeckt.
Die Fiſche, die im Waſſer gleichfalls nicht bloß
vorwärts, ſondern aufwärts und abwärts ſteigend ſchwimmen,
haben ebenfalls die Stellung der Augen ſo, daß ſie die Richtung
ihrer Bewegungen nach allen Seiten mit Ausnahme der nach
rückwärts begünſtigt.
Die Tiere, die auf den feſten Grund und
Boden der Erde gebannt ſind, wie wir Menſchen, die weder nach
der Tiefe noch nach der Höhe Bewegungen zu machen haben, deren
Augen ſind ſo in den Kopf eingeſetzt, daß das Gebiet ihres
Blickes ſich nicht nach der Höhe und der Tiefe, ſondern nach
vorwärts, rechts und links und ein bedeutendes Stück nach
rückwärts ausdehnt.
Tiere, die langgeſtreckte Leiber haben, ſo daß der Kopf vorn,
der Körper nicht unter, ſondern hinter demſelben iſt, wie z.
B.
Pferde, Ochſen u. ſ. w. , haben die Stellung der Augen noch weit
günſtiger als der Menſch, um zu ſehen, was hinter ihrem
langen Rücken vorgeht.
Das Pferd, das mit dem Kopf nach
vorn gerichtet geht, ſchlägt mit dem Schweif nach einer Bremſe,
die den Hinterſchenkel umſchwärmt, ſieht die Peitſche des
Kutſcher auf dem Lenkſitz des Wagens.
Die Stellung der
Augen iſt ſo, daß dieſelben die ganze Länge des Körpers
überwachen können, und dies iſt ebenfalls nur dadurch möglich,
daß am Augenwinkel an der Schläfe eine tiefere Lücke

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