Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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22088 Knochenrand der Augenhöhle iſt, welche dem vortretenden Auge
einen weiteren Blick rückwärts geſtattet als dem Menſchen, der
keinen Leib hinter ſich zu überwachen hat.
Wie aber iſt es möglich, daß das Auge ſo weit ſeitwärts
zu blicken vermag, da doch die Linſe, das eigentlich optiſche
Inſtrument, tief im Auge liegt, und das, was am Auge her-
vorragt, nur die mit Waſſer gefüllte Vorkammer iſt?
Die Antwort auf dieſe Frage führt uns wieder auf die
Lehre von der Brechung der Lichtſtrahlen, auf welche wir uns
hier nicht, ohne weitläufig zu werden, einlaſſen können, nur ſo
viel dürfen wir unſeren Leſern verſichern, daß aus dieſer Lehre
von der Brechung des Lichtes mit aller Entſchiedenheit her-
vorgeht, wie gerade die Flüſſigkeit der Vorkammer, welche in
einer Wölbung vor der Linſe des Auges ſich befindet, die
Urſache iſt, daß Lichtſtrahlen, welche ſonſt die Linſe nicht ge-
troffen haben würden, jetzt ſo gebrochen werden, daß ſie ins
Auge gelangen.
Das Waſſer der Vorderkammer, wie die Wölbung
der vorderſten Glashaut des Auges ſpielt daher eine wichtige
Rolle bei der Erweiterung des Geſichtsfeldes.
Daher hat der
Fiſch im Waſſer eine flache Wölbung der glashellen Vorder-
haut, der Adler in der Luft dagegen eine außerordentlich hohe
Wölbung derſelben.
So iſt denn das Auge dem Element und
dem Berufe entſprechend ausgeſtattet und auch zugleich in den
Kopf eingeſetzt, ſo daß man ſagen muß, die unerreichbar
muſterhafte Kamera-Obſcura, die wir mitbringen, iſt uns auch
im Schädel außerordentlich wohl überlegt angebracht worden.
XXV. Die Nerventapete.
Wir haben bisher das Auge nur als bloße Kamera-
Obſcura betrachtet und uns mit der Wahrnehmung begnügt,

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