Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

Table of handwritten notes

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            ſteine im Schmelzzuſtande zu erhalten, und die ganze Erde
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            war nur eine flüſſige Feuerkugel, jedoch durch Ausſtrahlung
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            der Wärme in den Weltraum iſt die äußerſte Hülle erkaltet
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            und hart und erſt nach und nach zu dieſer vergleichweiſe dünnen
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            Schale geworden, die den Kern jetzt einſchließt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2986" xml:space="preserve">Daß die Hitze der Erde im Innern einmal ſo wachſen
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            ſollte, daß ſie ihre Geſteinsdecke wiederum ſchmilzt, das iſt
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            nicht anzunehmen. </s>
            <s xml:id="echoid-s2987" xml:space="preserve">Die Erde verliert vielmehr tagtäglich nicht
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            unbeträchtliche Maſſen von Wärme. </s>
            <s xml:id="echoid-s2988" xml:space="preserve">Die warmen Waſſerquellen,
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            die emporſtrömen, entführen ihr unausgeſetzt Wärme, und
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            Vulkane ſind nicht minder thätig, ihr fortwährend Wärme zu
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            entziehen, ſo daß man eher an eine Erkaltung als an ein neues
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            Aufflammen der Erde zu denken hat.</s>
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            <emph style="bf">VI. Die Bildung des tropfbaren Waſſers auf der</emph>
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            <emph style="bf">Erde.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s2990" xml:space="preserve">Die erſte Erſtarrungskruſte iſt keineswegs der Grund und
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            Boden, auf dem wir leben, ſondern es iſt jene Schale noch von
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            viele Kilometer dicken Schichten umgeben, die erſt nach und
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            nach die Grundlage geworden ſind zu dem Wohnſitz und der
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            Entwickelung aufkeimender Pflanzen, lebender Tiere und endlich
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            denkender Menſchen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2992" xml:space="preserve">Sicherlich hat bereits jeder unſerer Leſer ſich die Frage
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            vorgelegt, wo denn damals, als die Erde erſt durch Erkaltung
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            jene Steinſchale um ſich gebildet hatte, das Waſſer geweſen
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            ſein mag, das jetzt einen ſo großen Teil der Erdoberfläche
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            bildet?</s>
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            <s xml:id="echoid-s2994" xml:space="preserve">Die Antwort hierauf iſt folgende.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2996" xml:space="preserve">Das Waſſer iſt ſeiner Natur nach flüſſig, ſo lange es nicht
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            über 100 Grad Celſius hinaus erwärmt wird. </s>
            <s xml:id="echoid-s2997" xml:space="preserve">Sobald es jedoch</s>
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            <s xml:id="echoid-s2998" xml:space="preserve">A. </s>
            <s xml:id="echoid-s2999" xml:space="preserve">Bernſtein, Naturw. </s>
            <s xml:id="echoid-s3000" xml:space="preserve">Volſsbücher VIII.</s>
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