Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

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[111.] V. Der Zug im Oſen.
[112.] VI. Lufttransport und Ofen-Kouzert.
[113.] VII. Ofen und Kamin.
[114.] VIII. Der Kachelofen.
[115.] IX. Material, Farbe und Glaſur des Ofens.
[116.] X. Der Ofen innerlich.
[117.] XI. Die Züge im Ofen.
[118.] XII. Die Züge und das Brennmaterial.
[119.] XIII. Die Schornſtein-Frage.
[120.] XIV. Die verſchiedenen Brennmaterialien.
[121.] XV. Die Unterſuchungen der Brennmaterialien.
[122.] XVI. Die Verſuche über die Heizkraft.
[123.] XVII. Über den Wert des Kien- und Büchen- holzes.
[124.] XVIII. Der Brennwert des Eichenholzes.
[125.] XIX. Der Heiz- und der Geldwert.
[126.] XX. Der Torf.
[127.] XXI. Der Heizwert des Torfes.
[128.] XXII. Für und gegen den Torf.
[129.] XXIII. Der Koks.
[130.] XXIV. Tie Heizkraft des Koks.
[131.] XXV. Der Koks wiſſenſchaftlich und wirt- ſchaftlich.
[132.] XXVI. Die Steinkohle.
[133.] XXVII. Gegen die Steinkohlen.
[134.] XXVIII. Die Braunkohle.
[135.] XXIX. Die Heizung und die Geſundheit.
[136.] XXX. Die Nebenumſtände der Erwärmung.
[137.] XXXI. Wände, Stubendecke und Schornſtein- Öffnung.
[138.] XXXII. Die einmalige Heizung.
[139.] XXXIII. Der zu ſchnell heizende Ofen.
[140.] XXXIV. Der eiſerne Ofen.
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            die Stelle zu beurteilen, wo irgend etwas auf unſere Haut
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            <s xml:id="echoid-s2929" xml:space="preserve">Dies aber iſt, wie wir ſogleich ſehen werden, bei unſerer
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            Haut durchaus nur in ſehr beſchränktem Grade der Fall.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2931" xml:space="preserve">Man hat über die ſehr verſchiedenartige Sicherheit unſerer
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            Hautempfindungen folgende intereſſante Verſuche gemacht.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2933" xml:space="preserve">Stellt man zwei Spitzen eines kleinen Zirkels einen und
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            einen halben Centimeter weit auseinander, und ſetzt beide
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            Spitzen auf den Nacken eines Menſchen und fragt ihn, was er
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            empfinde; </s>
            <s xml:id="echoid-s2934" xml:space="preserve">ſo wird er antworten, daß er einen Stich, aber nur
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            einen fühlt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2935" xml:space="preserve">Dies iſt ein Beweis, daß unſer Nacken ſo wenig
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            feines Gefühl hat, daß man nicht zwei Stiche von einem zu
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            unterſcheiden weiß, ſobald dieſelben nur einen halben Zoll weit
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            von einander entfernt ſind. </s>
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            faſt einen ganzen Zoll weit auseinander ſtellt, erſt dann fühlt
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            man am Nacken, daß zwei verſchiedene Stellen geſtochen werden.
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            <s xml:id="echoid-s2937" xml:space="preserve">An den Schenkeln, und zwar an den magern Stellen derſelben,
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            iſt das Gefühl noch weniger klar; </s>
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            mehr als anderthalb Zoll weit auseinander bringen, um beim
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            Stechen die Empfindung beider Stiche erkennbar zu machen. </s>
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            Am Rücken iſt die Haut ſo ſchwach im Unterſcheiden des Ein-
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            drucks, daß man den Zirkel bis über zwei Zoll öffnen muß,
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            um zwei Stiche empfindbar zu machen.</s>
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            Spitzen des Zirkels, wenn er nur ein drittel Zoll geöffnet. </s>
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            Endteil der großen Zehe genügt ſchon ein viertel Zoll Ent-
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            fernung der Zirkelſpitzen von einander, um ſie zwiefach zu
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            empfinden. </s>
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            iſt das Gefühl noch feiner; </s>
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            weit, auseinander ſtehen. </s>
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