Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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22539 unſeren Zweck vollkommen ausreichend. Aber einer Stelle ſei
noch Erwähnung gethan, die unwillkürlich den Gedanken an
den Begriff des Kampfes ums Daſein im Sinne Darwins
erweckt, deſſen Vorhandenſein Herder zwar erkannt, aber deſſen
volle Bedeutung er noch nicht erfaßt hat.
An den thatſächlich
zwiſchen den Weſen ſtattfindenden Kampf denkend, der, weil er
ſo allgemein ſei, auch Natur ſein müſſe, legt er ſich die Frage
vor:
“Warum that die Natur dies? Warum drängte ſie ſo
die Geſchöpfe auf einander?
” Und er antwortet ſogleich:
“Weil ſie im kleinſten Raum die größte und vielfachſte Anzahl
der Lebenden ſchaffen wollte, wo alſo auch eins das andere
überwältigt und nur durch das Gleichgewicht Friede wird in
der Schöpfung.
Jede Gattung ſorgt für ſich, als ob ſie die
einzige wäre;
ihr zur Seite ſteht aber eine andere da, die ſie
einſchränkt, und nur in dieſem Verhältnis entgegengeſetzter
Arten fand die Schöpferin das Mittel zur Erhaltung des
Ganzen.
Sie wog die Kräfte, ſie beſtimmte die Triebe der
Gattungen gegen einander und ließ übrigens die Erde tragen,
was ſie zu tragen vermochte.
XIII. Immanuel Kaut.
Am klarſten wirklich ausgeſprochen findet ſich jedoch die
Abſtammungstheorie bei Kant (1790).
Nachdem er die Ähn-
lichkeit ſo vieler Arten und den “Mechanismus der Natur”,
ohne welchen es ohnedem keine Naturwiſſenſchaft geben könne,
erwähnt hat, ſagt er:
“Dieſe Analogie der Formen, ſofern ſie
bei aller Verſchiedenheit einem gemeinſchaftlichen Urbilde gemäß
erzeugt zu ſein ſcheinen, verſtärkt die Vermutung einer wirk-
lichen Verwandtſchaft derſelben in der Erzeugung von

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