Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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">XXVII. Die Beſchaffenheit der Nerven-Tapete.</
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">Es iſt nicht ſowohl die Empfindlichkeit und Empfänglich-
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keit für Lichteindrücke, welche die Nerventapete auszeichnet, die
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lb
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die Hinterwand des Auges bildet, ſondern das Bewunderungs-
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lb
/>
würdigere iſt, daß der Lichteindruck von jedem kleinſten Teilchen
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lb
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dieſer Tapete abgeſondert und erkennbar bis zum Gehirn ge-
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lb
/>
leitet wird.</
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">Eine feine, kleine Milbe, welche wir noch recht deutlich
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lb
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ſehen können, iſt für unſer Auge in verſchiedenen Teilen er-
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kennbar. </
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">Wir unterſcheiden Kopf, Leib, Hinterteil und Füße
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ſehr genau von einander. </
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echoid-s2970
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">Nun aber iſt dies nur dadurch der
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Fall, weil auf der Hinterwand unſerer Augenkugel, wo der
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Sehnerv ſich ausbreitet, ein verkehrtes Bildchen dieſer Milbe
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ſtattfindet. </
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">Dieſes Bildchen iſt, wenn wir die Milbe in einem
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Abſtand von acht Zoll vom Auge, alſo in der gewöhnlichen
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Sehweite betrachten, an 216mal kleiner als die Milbe in Wirk-
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lb
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lichkeit iſt. </
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">Die ganze Milbe nimmt alſo auf der Nerventapete
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des Auges nur ein äußerſt feines Pünktchen ein. </
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echoid-s2973
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preserve
">Da wir aber
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lb
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trotzdem die Teile der Milbe erkennen und ihre Gliederung
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lb
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deutlich ſehen, ſo iſt es klar, daß von den feinſten Pünktchen
<
lb
/>
der Nerventapete eine Unzahl geſonderter Rapporte zum Ge-
<
lb
/>
hirn abgehen und auf dem engſten Raume alſo Vor-
<
lb
/>
richtungen vorhanden ſein müſſen, welche es verhindern, daß
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lb
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wir nicht wie beim Taſten zwei nahe Eindrücke für einen ein-
<
lb
/>
zigen halten.</
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">Man hat ſich unendliche Mühe gegeben, um dieſe Vor-
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lb
/>
richtungen genauer kennen zu lernen, iſt jedoch bisher nicht
<
lb
/>
weiter gekommen, als bis zu einer ſorgfältigen Unterſuchung
<
lb
/>
des Baues der Nerventapete und zu wahrſcheinlichen Ver-
<
lb
/>
mutungen über die Art ihrer Wirkſamkeit.</
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">Die Unterſuchungen hierüber von H. </
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">
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="
sp
">Müller</
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zeigen, daß
<
lb
/>
dieſe Tapete kurz nach dem Tode eines Tieres nur als </
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echo
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