Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

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[231.] XXXVII. Der Komet vom Jahre 1680.
[232.] XXXVIII. Kometen aus den Jahren 1729 bis 1759.
[233.] XXXIX. Kometen aus den Jahren 1769 und 1770.
[234.] XL. Kometen aus den Jahren 1807 bis 1811.
[235.] XLI. Was im Halley’ſchen Kometen im Jahre 1835 vorging.
[236.] XLII. Die Kometen von 1843 und 1858.
[237.] XLIII. Die Kometen von 1880 und 1882.
[238.] XLIV. Sternſchnuppen und Meteore.
[239.] XLV. Aërolithenfälle.
[240.] XLVI. Höhe und Maſſe der Meteore.
[241.] XLVII. Was wir heimbringen.
[242.] Über die Grötze der Erdbahn. I. Der Zollſtock der Aſtronomie.
[243.] II. Die Venus-Durchgänge.
[244.] III. Ergebniſſe der Beobachtungen der Venus- durchgänge.
[245.] IV. Die Störungen des Mondlaufs.
[246.] V. Wie die Erde und der Moud um die Sonne wandern.
[247.] VI. Der Schwerpunkt der Erd- und Mondmaſſe.
[248.] VII. Die Störungen der Planeten-Bahnen.
[249.] VIII. Beobachtungen des Planeten Mars im Jahre 1862.
[250.] IX. Die Geſchwindigkeit des Lichts.
[251.] X. Bradley’s Entdeckung.
[252.] XI. Die Geſchwindigkeit des Lichts und die Größe der Erdbahn.
[253.] XII. Wie man größte Räume durch kleinſte Zeitteilchen meſſen kann.
[254.] XIII. Fizeau’s Meſſungen der Geſchwindigkeit des Lichtes.
[255.] XIV. Genauere Beſtimmung der Licht- Geſchwindigkeit.
[256.] XV. Schlußbetrachtung.
[257.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
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            ganze Nerventapete den Reiz ausgeübt, der nicht ſofort ver-
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            ſchwindet, und deshalb haben wir einen den ganzen Geſichts-
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            kreis umfaſſenden Lichtreiz im Auge, welcher den Eindruck
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            einer lichten, ungeheuren Scheibe vor uns macht, auf welcher
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            nur die Streifen dunkel erſcheinen, welche im Auge wirklich
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            unbeleuchtet geblieben ſind. </s>
            <s xml:id="echoid-s3021" xml:space="preserve">— Die Lehre, die wir hieraus
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            entnehmen, iſt eben ſo einfach folgende: </s>
            <s xml:id="echoid-s3022" xml:space="preserve">Alles, was einen Reiz
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            auf die Nerventapete ausübt, ruft eine Lichterſcheinung in uns
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            hervor, deren Urſache wir außerhalb des Auges zu ſehen meinen,
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            ſelbſt, wenn ſie dort nicht exiſtiert. </s>
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            Schlag aufs Auge, der die Nerventapete reizt, den Eindruck
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            von Flammen macht, welche wir
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            dem Auge zu ſehen
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            glauben, daß elektriſche Reize am Auge als Blitze
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            dem-
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            ſelben erſcheinen, daß Fieberkranke, deren erhöhter Blutumlauf
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            einen verſtärkten Reiz im Gehirn und im Auge zugleich hervor-
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            bringt, phantaſtiſche Vorſtellungen bekommen und zugleich
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            phantaſtiſche Bilder wahrnehmen, die ſie wirklich vor ſich zu
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            ſehen glauben.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3025" xml:space="preserve">Weitere Verſuche haben gezeigt, daß unweit von dem er-
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            wähnten gelben Fleck, wo das ſchärfſte Sehen ſtattfindet, eine
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            Stelle in der Nerventapete iſt, die ganz unempfindlich iſt für
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            das Licht. </s>
            <s xml:id="echoid-s3026" xml:space="preserve">— Es iſt dies die Stelle, wo der Augennerv herein-
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            tritt in die Augenkugel, um von da aus ſich als Tapete über
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            die Hinterwand zu verbreiten. </s>
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            ſchicht vorhanden iſt und nur die weitern Schichten fehlen, ſo
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            hat man mit Recht hieraus den Schluß gezogen, daß die
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            Nervenfaſern allein nicht zum Sehen ausreichen, ſondern die
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            über die Faſerſchicht ausgebreiteten, weiteren Schichten, wie
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            wir bereits erwähnt haben, die eigentliche Lichtempfindlichkeit
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            Exiſtenz dieſer unempfindlichen Stelle im eigenen Auge </s>
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