Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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241109 aber haben gelehrt, daß ſie ſich nicht wirklich kreuzen, ſondern
daß ſie ein Tauſchgeſchäft mit der Hälfte ihrer Faſern machen.
Jeder der beiden Nervenfäden giebt dem andern die Hälfte
ſeiner Faſern ab, und zwar ſo, daß jeder Nerv den Eindruck
beider Augen zum Gehirn führt und ihn zu einem einzigen
geſtaltet;
und iſt dieſer Austauſch ſo, daß die harmoniſchen
Faſern aus beiden Augen ſtets zuſammen kommen, ſo iſt
ſcheinbar die Harmonie vollkommen erklärt.
Genauere Unter-
ſuchungen haben indes ergeben, daß die Kreuzung der Faſern
beider Sehnerven allein nicht ausreicht, die Erſcheinung des
Einfachſehens zu erklären, daß vielmehr auch die Übung und
Gewohnheit daran ſtark beteiligt ſein müſſen.
XXXI. Der Menſch wie er iſt — und was
er erfindet.
Wir ſind bei Betrachtung des Auges wieder bis zu dem
Punkte gelangt, wo wir ſehen, wie das Werkzeug, das Auge,
von einer uns unbekannten Kraft, der Nerventhätigkeit, gelenkt
und geleitet, abgeſtimmt und zum beabſichtigten Zwecke benutzt
wird.
Da aber dieſe Kraft eine uns durchaus unerklärliche
iſt, da wir zwar durch zahlreiche Verſuche in ihre Wirkungen,
jedoch trotz aller Forſchung nicht eine Einſicht in ihr Weſen
erlangt haben, ſo müſſen wir bei Behandlung unſeres Themas
hier inne halten.
Was der Menſch erfindet, reicht auch nicht im aller-
entfernteſten an das heran, was der Menſch an merkwürdigen
Erfindungen ſchon mit zur Welt bringt.
Das haben wir im
allgemeinen und insbeſondere bei der Lunge, bei dem Herzen
und beim Auge zu zeigen verſucht.
Es verſteht ſich nun
hierbei von ſelbſt, daß wir nur inſoweit den Vergleich

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