Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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24357 ſtimmtes Lebeweſen als Art oder Abart aufzufaſſen ſei, ohne
dieſen Wörtern vorher, wie dies nach dem Vorhergehenden
notwendig wird, neue Begriffe beizulegen.
Auch Widerſprüche
anderer Art finden ſich vielfach.
Nun iſt es allerdings höchſt unzweckmäßig, die Behand-
lungsweiſe wiſſenſchaftlicher Aufgaben, wenn ſich dieſelbe in
herkömmlichen Bahnen bewegt, zu verändern, auch wenn ſich
wirklich etwas praktiſchere Arten, die Sache anzugreifen, finden
ſollten.
Aber niemals darf doch die Form der Behandlung
anerkannten, neuaufgeſtellten wiſſenſchaftlichen Anſchauungen
geradezu widerſprechen;
in dieſem Falle ſollte ſelbſtredend eine
den neuen Anſichten entſprechende Behandlungsweiſe ſofort
die alte verdrängen.
— Thatſächlich erfordert aber die Wand-
lung eine nicht unbedeutende Spanne Zeit.
Die Kenntnis, wie der Menſch ſich neuen, ungewohnten
Anſchauungen gegenüber verhält, iſt überhaupt für das Ver-
ſtändnis der Entwickelung der Wiſſenſchaft von hervorragender
Bedeutung.
Wenn man aus der Geſchichte die Thatſache gelernt hat,
daß man häufig alte Anſchauungen feſtzuhalten geneigt iſt und
ſich nur ſchwer von ihnen zu trennen vermag, wenn auch eine
beſſere Einſicht einer neuen Anſchauung Eingang verſchaffen
müßte, ſo wird man ſich nicht mehr wundern, daß gerade die
bedeutendſten Reſultate der Wiſſenſchaften, d.
h. ſolche, die
am meiſten die Anſchauungen verändern müßten, dennoch erſt
mühſam und allmählich dieſe notwendige Wandlung herbeizu-
führen vermögen.
Es wird uns dann auch verſtändlich, wie
es komme, daß manche Gelehrte, durch die Gewohnheit in dem
alten Geleiſe feſtgehalten, ihre wiſſenſchaftlichen Arbeiten auf
Betrachtungsweiſen ſtützen, deren Unhaltbarkeit ſie bei anderen
Gelegenheiten bereits erkannt und für welche ſie neue wiſſen-
ſchaftliche Grundlagen bereits gefunden haben.
So iſt es auch
mit der Deſcendenz-Theorie gegangen, deren Annahme für

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