Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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Die neueſten Anſchauungen nun behaupten, daß die Wärme
ebenfalls eine Schwingungsform des Äthers iſt.
Äther-
wellen, welche etwa eine Länge von
{1/1000} mm haben,
und deren 300 Billionen in der Sekunde erfolgen,
erzeugen Wärme.
Sie ſind für das Auge nicht mehr als
Lichtſtrahlen wahrnehmbar;
wenn man aber den Begriff des
Strahles weiter faßt und jede Wellenbewegung mit Strahl
bezeichnet (alſo etwa auch von “Schallſtrahlen” ſpricht), ſo
können wir ſie als Wärmeſtrahlen bezeichnen.
Dieſe
Wärmeſtrahlen nun ſind ebenfalls in den Sonnenſtrahlen vor-
handen und können wie die Lichtſtrahlen durch das Prisma
abgelenkt werden.
Da ihre Wellen nun aber, wie gezeigt,
noch länger ſind als die längſten Lichtwellen, die roten, ſo
werden ſie im Spektrum jenſeits des Roten zu ſuchen ſein,
wo das Auge nichts Bemerkenswertes mehr entdecken kann.
Alexander von Humboldt war es, der mit Hilfe feiner
Inſtrumente ſchon im Jahre 1800 das Vorhandenſein dieſer
ultraroten Wärmeſtrahlen nachwies.
Schon ein Jahr ſpäter aber (1801) fand ein anderer
Forſcher, Ritter, daß auch im ultravioletten Teil des Spek-
trums Strahlen nachzuweiſen waren.
Dieſe Strahlen, welche
ſtärker als alle Lichtſtrahlen durch das Prisma gebrochen
werden, müſſen alſo Ätherſchwingungen entſprechen, deren
Wellenlängen noch geringer ſind als die des ultravioletten
Lichtes, alſo geringer als {1/2500} mm.
Man bezeichnet ſie als
chemiſche Strahlen“, da ſie die Fähigkeit haben, chemiſche
Zerſetzungen hervorzurufen, alſo z.
B. photographiſche Platten
zu ſchwärzen.
Schon das blaue und violette Licht haben dieſe
Fähigkeit, alſo auch das gewöhnliche Licht, welches ja jene
Farben als Beſtandteile enthält;
das rote Licht dagegen ver-
mag ſolche Wirkungen nicht hervorzubringen.
Wenn

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