Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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25046 Zeit, namentlich es brauchte kaum geſagt zu werden als
Verwendungsmittel
für Schmuckſachen bekannt.
Aus der Steinzeit iſt Bernſteinſchmuck als Zeichen älteſter
Kultur
in Nord- und Mittel-Europa gefunden worden, aus
den
Jahren 1000—800 vor unſerer Zeitrechnung.
Die Durch-
bohrung
der Stücke, z.
B. großer Bernſtein-Perlen, iſt offenbar
nicht
durch Metallinſtrumente, ſondern durch Feuerſteinſplitter
hergeſtellt
worden.
Bei den alten Griechen hieß der Bernſtein Elektron, von
welchem
Wort die BezeichnungElektrizität” abgeleitet wird,
weil
ja der Bernſtein durch Reibung ſehr leicht negativ-elektriſch
wird
.
Da nun bei Homer die Frauen zur Zeit des trojaniſchen
Krieges
Hals- und Armbänder von Elektron tragen, ſo ſcheint
hiernach
auch vor Homers Helden der Bernſtein Verwendung
gefunden
zu haben.
Allerdings iſt dabei zu beachten, daß der
Name
Elektron im Altertum eine doppelte Bedeutung hatte:
man verſtand nämlich darunter auch eine Metallmiſchung von
etwa
vier Teilen Gold und einem Teil Silber.
Die ſichere
Entſcheidung
, was Homer unterElektron” verſteht, iſt nicht
leicht
, möglicherweiſe iſt es bei ihm bald Bernſtein bezw.

Edelſtein
überhaupt, bald die genannte Metallmiſchung.
Sicher
aber
gebrauchten die Alten den Bernſtein zur Blütezeit der
Phönizier
, die ihnen den Bernſtein meiſt aus dem Golf von
Genua
zuführten, vornehmlich als Räuchermittel und als
Frauenſchmuck
.
In der römiſchen Kaiſerzeit kam er ſogar
in
ſolcher Menge nach Rom, daß er ganz im Werte ſank.

Auch
andere Völkerſchaften, wie die Etrusker, haben den
Bernſtein
geſchätzt.
Gewiſſe Namen von Räucherharzen in
der
Bibel werden auf Bernſtein bezogen.
Als Heilmittel
iſt
unſer vorweltliches Harz und zwar namentlich im Mittel-
alter
gebraucht worden, es iſt das faſt ſelbſtverſtändlich,
denn
es iſt ja leichter anzugeben, was noch nicht als Heil-
mittel
gedient hat, als die unzählige Schaar von

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