Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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25165 Jedem bekannt, daß er vorwiegend Zahl und Ausbildung der
Staubblätter bei demſelben zu Grunde legte.
Namentlich franzöſiſche Botaniker, unter dieſen Adolphe
Brongniart
, haben ſich bemüht, ein natürliches Pflanzen-
ſyſtem zu ſchaffen, d.
h. ein Syſtem, das bei der Rubrizierung
die Eigentümlichkeiten der Geſamtpflanze berückſichtigt und da-
durch die wirklich ähnlichſten Pflanzen zuſammenzuſtellen be-
müht iſt, wodurch gleichzeitig im Sinne der Abſtammungslehre
die natürliche Verwandtſchaft, die Blutsverwandtſchaft, zum
Ausdruck kommt.
Es muß hervorgehoben werden, daß das heute gültige
natürliche Syſtem ohne Berückſichtigung der Pflanzen-Vor-
weſenkunde geſchaffen wurde, und da iſt es denn gewiß be-
deutungsvoll, daß es trotzdem in der Reihenfolge ſeiner Gruppen
64[Figure 64]Fig. 4.e f g h i k b c d a dem zeitlichen (geologiſchen) Auf-
treten der verſchiedenen Pflanzen-
typen durchaus entſpricht:
das iſt
ſicherlich eine überzeugend ſprechende
Thatſache für die Richtigkeit der
Abſtammungslehre.
Es iſt nach dem Geſagten klar,
daß eine Darſtellung des Syſtems
nach Art eines weitverzweigten
Baumes zu geſchehen hat, weshalb
man auch von einem “Stammbaum“ redet.
Denn wenn
ein Urahne a (Fig.
4) die Nachkommen b c d hat und dieſe
ihrerſeits die Nachkommen e f g h i k u.
ſ. w. beſitzen, ſo
müſſen bei Betrachtung der Geſchlechter (Abteilungen) auch die
gleichen Generationen an der gleichen Stelle ihre Erörterung
finden.
Man hat ſich daher immer zu vergegenwärtigen, daß
die in den Syſtemen in einer einzigen Reihe hintereinander,
in einem Wort “linear” angeordneten Gruppen vielfach nicht
hintereinander, ſondern — einem Stammbaum entſprechend —
A. Bernſtein, Naturw. Volksbücher XVIII.

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