Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897
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25268 mehrere Königinnenzellen. In dieſe bringen ſie die betreffenden
Eier, die ja auch befruchtet ſind, und aus denen, wenn ſie
nicht beſonders gepflegt und gut untergebracht ſondern ſich
ſelbſt überlaſſen worden wären, gewöhnliche Arbeitsbienen
entſtanden wären.
Durch die beſondere Nahrung jedoch, die ſie den aus-
gekrochenen Maden reichen, durch die beſondere Form und be-
deutendere Größe der Zellen, in denen ſich die Eier nun ent-
wickeln, werden aus ihnen weibliche Maden, weibliche Puppen
und endlich wirklich weibliche Bienen, die befruchtungsfähig
ſind, ſpäter Eier legen und die ganze Natur und alle Triebe
der Bienenkönigin annehmen.
XIX. Das Geſellſchaftsleben der Ameiſen.
Das Geſellſchaftsleben der Ameiſen iſt noch verwickelter
als das der Bienen, und in vieler Beziehung noch mannig-
faltiger.
Auch hier leben in einer Kolonie ſtets mindeſtens drei
Sorten verſchiedenartig ausgebildeter Individuen:
Männchen,
Weibchen und Arbeiterinnen.
Während die Männchen und
Weibchen urſprünglich geflügelt ſind, iſt die Arbeiterin am
kleinſten und ohne Flügel.
Es iſt allein die Arbeiterin, die
den gemeinſchaftlichen Bau unter der Erde auszuführen hat.
Die ungeflügelten Individuen der geflügelten Gattungen ſind
für den Bau geeigneter, da ſonſt die Flügel leicht beſchädigt
werden können und die Tiere auch weniger behindert ſind.

Der Ameiſenarbeiterin liegt ebenſo, wie der der Biene, die
eigentliche Erziehung der Jugend und die Fütterung der ganzen
Geſellſchaft ob.
Die Wohnungen der Ameiſen ſind nicht minder ſorgſam
ausgebaut als die der Bienen, nur ſind ſie nicht ſo ſauber
anzuſchauen, da ſie nicht aus weißem, reinen Wachs,

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