Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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256124 verunreinigt. Wir beobachten dies nicht bloß auf ſtaubigen
Straßen, ſondern auch in unſeren Wohnungen, wenn die Stuben-
luft mit Rauch oder dem Ruß einer blakenden Lampe vermiſcht
iſt.
Es iſt dies eine Filtration, welche in unſerem Atmungs-
prozeß von großer Wichtigkeit iſt.
Dieſe Filtration durch ein Haarnetz findet in unſerer
Mundhöhle, welche ebenfalls einen offenen Weg zur Lunge
bildet, nicht ſtatt;
dafür iſt die Feuchtigkeit der Schleimhaut
eine vortrefflich wirkende Fange-Vorrichtung, welche gleichfalls
zur Reinigung der in die Lunge eindringenden Luft dient.
Man merkt die Wohlthat dieſer Einrichtung ganz beſonders,
wenn durch eine leichte Entzündung der Schleimhäute, wie
z.
B. beim Schnupfen, dieſer Reinigungsprozeß unterdrückt
wird.
Die Atembeſchwerde, welche dann zuweilen eintritt,
rührt zum großen Teil von dem Mangel der Luftreinigung
her, ſelbſt wenn die Entzündung ſelber ſich nicht bis in die
Luftröhre erſtreckt.
Verdankt man dieſem Prozeß der Luftreinigung ſchon an
ſich eine ſehr wohlthätige Wirkung, ſo iſt der Prozeß ſelber
mindeſtens phyſikaliſch vollkommen erklärbar.
Wir ſind auch
imſtande, durch künſtliche Vorrichtungen eine ſolche Luft-
reinigung zu bewerkſtelligen.
Man kann durch ein Flöckchen
loſer Baumwolle an einer Stelle, durch welche die Luft hin-
durchſtreicht, die Kunſt, welche den Härchen der Naſe zuge-
wieſen wird, recht wohl nachahmen.
Stellt man an die Stelle,
an welcher die Luft vorüberſtreicht, eine Glasſcheibe mit etwas
Glycerin befeuchtet auf, ſo ahmt ſie die Fangekunſt unſerer
Mundſchleimhaut ebenfalls gut nach.
Ja, man iſt imſtande,
durch ſolche Vorrichtungen an einer kleinen Öffnung in einer
Fenſterſcheibe den Grad der Verunreinigung der Stubenluft
zu meſſen und thut dies auch mit gutem Erfolge in Kranken-
zimmern, wenn es gilt, die ſchädlichen Beimiſchungen der Luft
zu beſtimmen.

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