Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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25771 alſo die Einzelweſen nach Verlauf einer gewiſſen Zeit zu Grunde
gehen, geben ſie Teile von ihrem Körper ab, die durch Er-
nährung wieder zu einem ähnlichen Individuum heranwachſen
und ſich erhalten.
Im Grunde genommen beruht eine Fortpflanzung ſtets
auf einer Teilung des Mutterkörpers:
mag nun dieſer Teil
groß oder klein ſein.
Bei den Bakterien ſahen wir (im Teil 17,
Abſchnitt IV S.
15 und 16) die Fortpflanzung in einfachſter
Weiſe durch eine Teilung des Mutterkörpers in zwei gleich
große Hälften vor ſich gehen;
in anderen Fällen zerfällt letzterer
in ein größeres und ein kleineres Stück, und bei den höchſt-
entwickelten Organismen endlich findet eine Abgliederung, eine
Abſonderung winzig kleiner, oft nur unter dem Mikroſkop
wahrnehmbarer Teilchen ſtatt, die allmählich durch regel-
mäßige Nahrungsaufnahme wieder heranwachſen (vergl.
Teil 1
S.
94 und folgende).
Je komplizierter ein Organismus iſt, um ſo leichter wird
er von Außenangriffen geſtört, und da ſich dieſe Einflüſſe im
ganzen Körper kund thun, alſo auch auf die abgeteilten Fort-
pflanzungsſtücke, ſo würden ſich die Vererbungstendenzen der
ſchädlichen Einflüſſe mehren, wenn nicht durch das Eintreten
einer beſonderen Fortpflanzungsweiſe, ſobald die Pflanzen höher
organiſiert ſind, dagegen gewirkt würde, nämlich durch die
geſchlechtliche Fortpflanzung.
Durch die Vermiſchung
der abgetrennten Stücke verſchiedener Individuen findet ein
Ausgleich der Vererbungstendenzen ſtatt, aber natürlich nur
dann hinreichend, wenn die Stücke von verwandtſchaftlich
möglichſt abgelegenen Individuen ſtammen.
Verfolgen wir nun, wie ſich bei den verſchiedenen Pflanzen-
gruppen die beiden Thätigkeiten Ernährung und Fortpflanzung
vollziehen, ſo haben wir damit die Haupteigentümlichkeiten der
Gruppen gekennzeichuet.

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