Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

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[81.] VII. Der Kreislauf der Stoffe.
[82.] VIII. Die Nahrung.
[83.] IX. Einige Verſuche über die Ernährung.
[84.] Dom Inſtinkt der Ciere. I. Was iſt Inſtinkt?
[85.] II. Unterſchied des Inſtinkts der Pflanze und des Tieres.
[86.] III. Der Inſtinkt des Tieres.
[87.] IV. Die beſtimmten Zwecke des Inſtinkts.
[88.] V. Inſtinktmäßige Liſt der Tiere.
[89.] VI. Inſtinktmäßige Wahl der Nahrungsmittel.
[90.] VII. Inſtinkt zum Sammeln und Aufſpeichern der Nahrungsmittel.
[91.] VIII. Kunſt der Tiere bei Einrichtung ihrer Wohnungen.
[92.] IX. Vorſorge der Inſekten für ihre Jungen.
[93.] X. Elterlicher Unterricht der Tiere.
[94.] XI. Das Benehmen der Tiere gegen ihre Feinde.
[95.] XII. Der Inſtinkt der Geſelligkeit.
[96.] XIII. Verſtändigung der Tiere untereinander.
[97.] XIV. Das Leben der Bienen.
[98.] XV. Anſiedelung der Bienen.
[99.] XVI. Der Bau der Bienenzellen.
[100.] XVII. Bieneneier und deren Entwickelung.
[101.] XVIII. Tod und Entſtehung einer Bienenkönigin.
[102.] XIX. Das Geſellſchaftsleben der Ameiſen.
[103.] XX. Das Geſellſchaftsleben der Termiten.
[104.] XXI. Der Soldatenkrieg der Termiten.
[105.] XXII. Der Wandertrieb der Tiere.
[106.] XXIII. Der Wanderinſtinkt der Störche.
[107.] XXIV. Die Taube.
[108.] XXV. Der Einfluß der menſchlichen Umgebung auf die Haustiere.
[109.] XXVI. Bewußtſein bei Tieren.
[110.] XXVII. Merkwürdige Eigentümlichkeiten des Hundes.
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26884 lagen geben muß, die der Menſch entwickeln und ausbilden
kann;
hieraus können wir lernen, daß der Geſelligkeitstrieb die
Hauptbedingung der Ausbildung iſt, und wir dürfen hieraus
ſchließen, daß auch der Menſch zu jener hohen Stufe der Aus-
bildung nie kommen würde, wenn er nicht von Natur aus
geſellig wäre.
Es giebt gewiſſe Tiere, die ſo ſehr Haustiere geworden
ſind, daß ſie ohne den Schutz des Menſchen garnicht exiſtieren
könnten.
Die Schafe haben keine Waffen des Angriffs und
der Verteidigung;
Krankheit, Witterung und Raubtiere würden
ſie ausrotten, wenn der Menſch nicht wäre, der ſie beſchützt
und erhält.
Man kann ſich kaum einen Begriff davon machen,
wie ſie in der Wildnis leben könnten.
Daher iſt in ihnen auch
der Trieb ſehr rege, ſich dem Menſchen anzuſchließen.
Mit
Hilfe eines einzigen Hundes hält ein Schäfer im gewöhnlichen
Zuſtande vierhundert Schafe zuſammen und kann wohl auch
achthundert bis tauſend ſolcher Tiere leiten und lenken.
Ja,
wenn der Schäfer noch des Hundes zur Leitung bedarf, iſt es
nicht der Fall, weil die Schafe davonlaufen möchten;
ſondern
weil ſie ſich leicht unwillkürlich verlaufen oder verirren.

Wir haben hier alſo ein Tier, das ganz darauf angewieſen
iſt, bei Menſchen zu leben, und das auch ſehr wenig Verſtand
hat, der ausgebildet werden kann, und dennoch hat das Schaf
eine Kultur angenommen.
Es kennt den Schäfer, verſteht
ſeinen Ruf, folgt ſeiner Muſik, drängt ſich in Gefahren enge
an ihn, merkt es, wenn es geſchoren werden ſoll, und ſträubt
ſich gewaltig dagegen, wenn es zur Schlachtbank geführt wird.
XXVI. Bewußtſein bei Tieren.
Wenn wir im Schafe ein Tier geſehen haben, das geiſtig
ſehr beſchränkt, das aber auch ganz und gar auf den

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