Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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Bei einer gewöhnlichen Lampe mit einem Cylinder kann
man einen vortrefflichen Verſuch hierüber anſtellen.
Warum
brennt die Lampe flackrig, rußig und trübe, wenn man den
Cylinder abnimmt, und weshalb brennt ſie hell, weiß und
rein, wenn man den Cylinder wieder aufſetzt?
— Aus keinem
anderen Grunde, als weil der Cylinder, wenn er auf die
brennende Lampe geſteckt wird, eine vortreffliche Art von
Blaſebalg iſt.
Der Cylinder iſt oben und unten offen. Oben ſtrömt die
heiße Luft immerfort aus, und von unten ſtrömt in einemfort
friſche Luft zu, dadurch erhält die Flamme fortwährend friſchen
Sauerſtoff, und es entſteht ſo eine bedeutende Hitze;
in dieſer
Hitze vermag aber auch der Ruß zu brennen, d.
h. er
kann ſich mit dem zuſtrömenden Sauerſtoff verbinden und des-
halb iſt die Flamme leuchtend und heiß.
Nimmt man aber
den Cylinder ab, ſo hört die Strömung der Luft an der Flamme
auf, und ein großer Teil des brennenden Stoffes geht als
Ruß verloren.
VIII. Chemie allenthalben.
Wir haben nun geſehen, daß man gar nicht weit umher
zu ſuchen hat, um auf chemiſche Prozeſſe zu ſtoßen, daß das
Feuer jeder Köchin auf dem Herd, jedes Feuer, das man im
Ofen anzündet, nichts iſt als ein Stück Chemie, denn Ver-
brennen iſt Herſtellung einer chemiſchen Verbindung von Kohlen-
ſtoff und Sauerſtoff, und das Feuer iſt nur eine Erſcheinung,
die bei dieſer Verbindung zum Vorſchein kommt.
Wo aber bleibt in ſolchen Fällen das Reſultat der Ver-
bindung?
Bei unſerem Verſuch, wo wir Kohle in Sauerſtoff ver-
brennen ließen, entſtand Kohlenſäure als das Reſultat

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