Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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Auch die erſtaunliche Anſpruchsloſigkeit der Bakterien an
das Nährmittel hat die Urzeugungslehre unterſtützt.
In Flüſſig-
keiten, die man völlig frei von geeigneter Nahrung glaubte,
fand man Bakterien auf, da ſelbſt Spuren organiſcher Sub-
ſtanz zur Erhaltung ihres Lebens ausreichen.
Die Anſpruchs-
loſigkeit an den Nährboden iſt eine der Haupturſachen der
ungeheueren Verbreitung der Bakterien;
denn überall, wo ſich
auch nur Spuren toter organiſcher Subſtanz finden, können
ſie gedeihen.
Gewiſſe Arten ſind allerdings anſpruchsvoller in Bezug
auf ihr Nährmittel;
ſie entwickeln ſich ausſchließlich im leben-
den Körper höherer Organismen, ernähren ſich auf deren
Koſten und töten ſie in manchen Fällen.
Von dieſen ſtrengen
Schmarotzern, zu denen auch die krankheiterzeugenden Arten
gehören, unterſcheidet man die übrigen Arten als Fäulnis-
bewohner.
Wie überall in der Natur, ſind aber auch hier
Übergänge vorhanden.
VI. Die Einflüſſe der Umgebung auf die
Bakterien.
Eine wichtige Rolle beim Wachstum der Bakterien ſpielt
die Temperatur des Nährbodens und der Umgebung.
Unter-
halb 5° iſt ein Wachstum und eine Vermehrung der Bakterien
ſo gut wie ausgeſchloſſen.
Es tritt nämlich dann die ſogenannte
Kälteſtarre ein, welche jedoch keineswegs mit einer Vernichtung
des Lebens identiſch iſt;
denn Milzbrandbacillen können eine
Temperatur von — 110°, Cholerabacillen eine ſtundenlange
Einwirkung von — 10° ertragen, ohne an ihrer Lebensfähig-
keit geſchädigt zu werden.
Sobald die Bacillen wieder

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