Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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27185 ſtorbenen Schuppen- und Siegel-Bäume (Lepidodendraceen
und Sigillariaceen), alſo die heutigen Bärlappe (Schlangen-
mooſe) haben die echte Stammgabelung zum Teil auch heute
noch beibehalten, aber es zeigen ſich hier Mittelfälle, bei denen
man eine ſichere Entſcheidung, ob echt-dichopodial oder -mono-
podial, nicht treffen kann.
Man muß beachten, daß die
78[Figure 78]Fig. 18.
Junge Pflanze von Adian-
tum Capillus Veneris. b =
erſtes Blatt, r = Wurzel,
f = Vorkeim mit Haar-
wurzeln h.
b f f h h r r
Schuppen- und Siegelbäume weſentlich
der Flora, z.
B. der Steinkohlenzeit,
das Gepräge aufdrücken halfen, und
daß ihr Platz heute von höher ſtehen-
den Pflanzen, Laub- und Nadel-
hölzern, eingenommen wird, bei denen
die Gabelverzweigung keine oder nur
eine ganz untergeordnete Rolle ſpielt.
Dieſe weiſen aber Eigentümlichkeiten
auf, die den Gedanken, daß dicho-
podiale Verzweigung wenigſtens früher,
d.
h. bei ihren Vorfahren, bei ihuen
ebenfalls beliebt war, durchaus recht-
fertigen.
Denn nicht gerade ſelten
zeigen die Keimblätter (Cotyledonen),
d.
h. die allererſten Blätter, welche
die Pflanzen bei ihrer Keimung er-
zeugen, gabelige Verzweigung, und
zwar in allen Übergängen, als ſchwache bis ſtärkere, durchaus
ſymmetriſche Zweilappung bis zu tiefer Spaltung und Teilung.

Zwiſchen den auffallend gabeligen Keimblättern und den un-
geteilten giebt es Übergänge.
An dem Fig. 18 abgebildeten Farn, deſſen erſtes Blatt
gerade gebildet iſt, ſehen wir dasſelbe ganz typiſch gabelig auf-
gebaut, obwohl die ſpäteren Wedel fiederige Gliederung beſitzen.

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