Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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27975 Erhitzung ſogar in Dampf verwandeln. Es unterliegt ebenſo
gar keinem Zweifel, daß man Gaſe durch Kälte oder Zu-
ſammenpreſſen tropfbar-flüſſig machen und dieſe Flüſſigkeiten in
noch höherer Kälte zum Gefrieren, das heißt zum Feſt- und
Hartwerden bringen kann (ſiehe Teil II).
Wer dies einſieht, der wird ſich leicht die Vorſtellung
machen können, daß alles Feſtwerden auf der Erde nur von
dem langſam wachſenden Einfluß der Kälte herrührt, die im
Weltraume herrſcht.
Würde die innere Wärme der Erde ein-
mal durch irgend einen Umſtand ſich in hohem Maße ſteigern,
ſo würden alle feſten Körper flüſſig, alle flüſſigen Körper
luftförmig werden;
ja, die ganze Erde könnte ſich in Gas
verwandeln und ſich dabei ausdehnen und einen viel tauſendmal
größeren Raum einnehmend durch den Weltraum wandeln.
Alle Naturforſcher hegen die Vermutung, daß wirklich die
Erde dereinſt ſolch ein ungeheurer luftförmiger Körper geweſen
ſei, daß ſie erſt nach und nach durch Erkalten zu einem
feurigen, flüſſigen Körper geworden ſei, und daß dann erſt
die Zeit eintrat, wo durch weitere Abkühlung die obere Rinde
erſtarrte und eine feſte Hülle über dem noch flüſſigen Kern
ſich bildete, wie wir dies bereits ausgeführt haben.
Fragt man nun nach dem Alter der Erde, ſo hat man
auch nicht den geringſten Maßſtab dafür, wie lange Zeit ſie
wohl im gasförmigen Zuſtande exiſtiert haben mag.
Eben ſo
wenig weiß man etwa anzugeben, wie lange die Erde in
feurig-flüſſigem Zuſtande zugebracht habe;
dahingegen hat
man ſchon einigen Anhalt über die Dauer der Zeit, welche
das Erkalten und Erſtarren der Rinde gebraucht haben mag,
und darf ſchon von einigen Vermutungen über die Zeit
ſprechen, in welcher das Waſſer die Geſteine anſammelte,
feſte Erdſchichten aufſchwemmte und ganze Landſtrecken an-
ſchwemmte.
Alle dieſe Angaben ſind zwar außerordentlich unſicher

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