Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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28397 nahme zu fordern, daß der fiederige oder riſpige Auf-
bau in allen ſeinen Teilen deſcendenz-theoretiſch

aus dem echt-gabeligen hervorgegangen iſt.
XXXVI. Wie erklärt ſich die Verdrängung der
Gabel-Verzweigung bei Luftpflauzen durch die
fiederige reſp. riſpige Verzweigung?
Es drängt ſich nun noch die Frage auf: warum hat der
fiederige Aufbau der Blätter den gabeligen verdrängt, warum
beherrſcht auch die Baumvegetation unſerer Tage die riſpige
Verzweigung der Stamm- und Stengelteile im Vergleich zu
der vorwiegend gabeligen des Altertums der Erde?
Die Ant-
wort liegt auf der Hand.
Stellen wir der Praxis die Aufgabe, ein Gerüſt zu bauen,
ſo daß an demſelben möglichſt viele Flächen dem Licht aus-
geſetzt ſind — und die Blätter müſſen dem Lichte ausgeſetzt
ſein, wenn ſie ihre Thätigkeit im Dienſte der Ernährung ſollen
ausführen können — ſo wird ſie die Träger der Flächen, die
Auszweigungen des Gerüſtes, aus mechaniſchen Gründen, ab-
geſehen von Rückſichten der Materialerſparnis, nach Möglich-
keit ſo geſtalten müſſen, daß dieſelben nicht durch zu weites
Ausgreifen in die Luft hinein zu ſtark belaſten, denn je weiter
die Flächen von dieſer Axe hinweg gebracht werden, um ſo
ſtärker wird vermöge des Hebelgeſetzes die Inanſpruchnahme
der Hauptachſe und der Anſatzſtellen der Zweige.
Ein Ab-
brechen von Zweigen durch Eigenbelaſtung und Mitwirkung
von Wind und Waſſerbenetzung durch Regen, die nicht gering
anzuſchlagen iſt, wird hier um ſo leichter ſein.
Ein Aufbau
A. Bernſtein, Naturw. Volksbücher XVIII.

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