Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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28581 daß dieſe Geſchöpfe nicht neu aus faulenden Pflanzenſtoffen
entſtehen, ſondern daß ſie ſich aus Keimen entwickeln, die auf
den Pflanzen und in dem Waſſer in großer Zahl vorhanden
ſind.
— Jedenfalls iſt es eine unbeſtreitbare Thatſache, daß
irgend eine noch jetzt thätige Schöpferkraft der Erde, die neue
Geſchöpfe hervorbringt, nirgends hat nachgewieſen werden
können, woraus freilich noch nicht folgt, daß ſie nicht vielleicht
doch exiſtiert.
Entwickelt ſich aber dennoch die Erde und ſoll ſie dennoch
höhere Gattungen von Geſchöpfen hervorbringen, als der
Menſch jetzt iſt, ſo dürfen wir zweitens nicht vergeſſen, daß
der Menſch ſelber noch unendlich höherer geiſtiger Ent-
wickelung fähig iſt, und daß ſeine geiſtige Entwickelung fort-
ſchreitet, daß es alſo nicht gerade neuer Geſchöpfe bedarf, um
höhere Weſen zu erzeugen.
Bei dem natürlichen Triebe des
Menſchengeſchlechts, ſich geiſtig weiter und weiter heranzubilden,
bei dem unbeſiegbaren Streben, die Erkenntnis zu bereichern,
iſt mindeſtens nicht notwendig anzunehmen, daß eine neue
Gattung Geſchöpfe zu entſtehen braucht, die einen Fortſchritt
gegenüber der Menſchheit bildet.
XVIII. Iſt eine einſtmalige Rückbildung der
Erde denkbar?
Wir haben noch eine der wichtigſten Fragen in Betreff
des Erdlebens zu beantworten.
Wenn es ausgemacht iſt, daß die Erde ehedem einen ganz
anderen Zuſtand hatte, wenn es wahr iſt, daß ſie dereinſt vor
vielen Jahrmillionen nur eine ungeheure, gasförmige Kugel
war, die nach und nach ſich verdichtete und feurig-flüſſig wurde,
bis ihre Oberfläche ſich abkühlte und eine harte Geſteinsrinde
bildete, auf welcher wir und mit uns die Tier- und Pflanzen-
A. Bernſtein, Naturw. Volksbücher VIII.

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