Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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wird ſich nach und nach der Ballon ganz mächtig ausdehnen.
Schnürt man dann den Ballon mit feinem Bindfaden zu, ſo
daß das Gas nicht ausſtrömen kann, ſo ſteigt er in die Höhe
und giebt ein Bild eines wirklichen Luftballons ab.
XI. Wie man Sauerſtoff macht und auffängt.
Sauerſtoff iſt gemiſcht mit Stickſtoff in der Luft, welche
wir atmen, enthalten.
Wäre man nun imſtande, irgend einen
Stoff aufzufinden, der ſtarke Neigung hat, ſich chemiſch mit
Stickſtoff zu verbinden, ſo könnte man in irgend einem ge-
ſchloſſenen Luftraume den Stickſtoff fortſchaffen, und man
würde dann den Sauerſtoff der Luft einfangen.
Allein der
Stickſtoff iſt durchaus nicht chemiſch verbindungsluſtig, und da
muß man denn Sauerſtoff in anderer Weiſe zu gewinnen
ſuchen.
Es giebt nun einige Salze, welche viel Sauerſtoff in ſich
haben und ihn beim Erhitzen von ſich geben.
Solch ein Salz
iſt das chlorſaure Kali, das ſehr billig in jeder Apotheke oder
Droguenhandlung zu haben iſt.
Dieſes in feinen Kryſtallen
käufliche Salz vermiſcht man mit ungefähr halb ſoviel Braun-
ſteinpulver und thut dies Gemiſch in die Kochflaſche.
Sodann
bringt man die Kochflaſche ſo an dem Ständer an, daß man
die Spirituslampe gut darunter ſtellen kann.
Man ſteckt nun
einen Kork mit einem Entbindungsrohr auf die Flaſche und
bringt das Ende des Entbindungsrohrs in die pneumatiſche
Wanne.
Zündet man nun die Lampe an, ſo wird zuerſt durch
die Wärme die Luft ausgetrieben, welche in der Kochflaſche
und im Rohr iſt.
Dieſe Luft iſt kein reiner Sauerſtoff, und
man fängt ſie deshalb nicht auf.
Bald aber wird die

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