Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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290104 Veränderung, die eine Wiederholung von Verhältniſſen, wie
ſie bei den Vorfahren beſtanden, bedeutet.
Zu Rückſchlägen ſind die Organismen beſonders dann
geneigt, wenn ſie in Verhältniſſe zurückverſetzt werden, unter
denen die Vorfahren gelebt haben.
Wir haben geſehen, daß
gewiſſe auffällige Eigentümlichkeiten zu der
Annahme zwingen, daß die Luftpflanzen
88[Figure 88]Fig. 28.
Schachtelhalmblüte;
die Abnormität be-
dingt durch einen
ſterilen Blattwirtel
in der Blüte.
oder insbeſondere die Blumenpflanzen ur-
ſprünglich von Waſſerpflanzen abſtammen.
Unter den Blumenpflanzen ſind eine Anzahl,
die nachträglich zum Leben im Waſſer
wieder zurückgekehrt ſind, und da iſt es
bemerkenswert, daß ſolche Pflanzen in ihren
unter Waſſer befindlichen Blättern den
Gabeltypus der älteſten Vorfahren wieder-
holen.
Auch dann, wenn die Organismen in
ihrem Lebensgange durch Angriffe von
außen und Krankheiten geſtört werden, ſind
ſie zu Rückſchlagsbildungen geneigt.
Der Adlerfarn wird z. B. zuweilen von
einer Gall-Milbe (Phytoptus Pteridis) an-
gefallen und gewinnt dann eine von der
üblichen abweichende Geſtalt, die durchaus
an Geſtalten erinnert, wie ſie bei Wedeln
von Farn aus dem Altertum der Erde ge-
bräuchlich
ſind.
Es äußert ſich die Krank-
heit beim Adlerfarn (Pteris aquilina) nämlich auffallend da-
durch, daß die Fiedern eine ganz ungleichmäßige Ausbildung
erlangen.
Gerade dieſe ungleichmäßige Ausbildung gleich-
wertiger Fiedern iſt für manche Arten aus der Steinkohlen-
formation und der darauf folgenden Formation, dem “Rot-
liegenden”, geradezu ein Charakteriſtikum.
Man

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