Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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29224 welche ſich im Waſſer auflöſt. In g@höriger Verdünnung hat
ſie einen angenehmen, ſauren Geſchmack, ſo daß man ſie mit
Zucker recht gut als Limonade gebrauchen kann.
XV. Sauerſtoff und Eiſen.
Schwefel und Phosphor brennen auch, wie wohl jeder-
mann weiß, in der gewöhnlichen Luft, obwohl nicht mit ſo
heller Flamme wie im reinen Sauerſtoff.
Man ſieht aus den
vorangegangenen Verſuchen, daß der eigentliche Verbrennungs-
akt in einer Verbindung des Sauerſtoffs mit den in Flammen
verſetzten Stoffen beſteht, woraus bei vervollſtändigter Ope-
ration auch Schwefelſäure und Phosphorſäure fabriziert wird.
Dagegen gelingt es keineswegs mit gewöhnlichen Mitteln,
ſchwere Metalle, wie z.
B. Eiſen, in der Luft in Brand zu
ſetzen.
In reinem Sauerſtoff aber findet die Verbrennung von
Eiſen ſehr leicht und mit großer Lebhaftigkeit ſtatt, wie fol-
gendes Experiment beweiſt.
Man nimmt einen feinen Eiſendraht, wie man ihn etwa
zur Befeſtigung der Pfropfen auf den Selterswaſſerflaſchen
gebraucht und wickelt das eine Ende um eine dünne Bleifeder
oder einen Griffel ſo auf, daß der Draht, wenn man ihn her-
unterzieht, wie ein Pfropfenzieher ausſieht.
An die Spitze
dieſes Drahtes ſteckt man ein Stückchen Feuerſchwamm.
Das
andere Ende des Drahtes läßt man gerade und befeſtigt es an
ein Brettchen, welches man als Deckel auf das Gefäß mit
Sauerſtoff auflegt.
Nun zündet man den Feuerſchwamm an und
ſteckt den Draht in das Gefäß.
— Man wird ſofort bemerken,
wie der Schwamm lebhaft zu flackern anfängt.
Aber er ent-
zündet auch den Eiſendraht;
das Eiſen brennt mit faſt blendender
Flamme im Sauerſtoff und bildet daſelbſt kleine Kügelchen,

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