Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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          <p>
            <s xml:id="echoid-s3875" xml:space="preserve">Nunmehr richtet man ein Geſtell durch eine Fußbank oder
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            mehrere Ziegelſteine ſo ein, daß die darauf gelegte Blaſe mit
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            ihrem Rohre ſo hoch ſteht, wie die Spitze des Ausflußrohrs
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            auf der Waſſerſtoffflaſche, ungefähr ſo, wie Fig. </s>
            <s xml:id="echoid-s3876" xml:space="preserve">8 es zeigt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3878" xml:space="preserve">Nachdem man das Waſſerſtoffgas wieder vermittelſt eines
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            Probiergläschens unterſucht und ſich überzeugt hat, daß es
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            nicht Knallgas enthält, zündet man den Waſſerſtoff an, zieht
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            den Gummiſchlauch von dem Ausſtrömungsrohr der Blaſe ab
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            und läßt, durch einen ſanften Druck der Hand befördert, den
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            Sauerſtoff gerade in die Waſſerſtoffflamme recht munter hinein-
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            ſtrömen. </s>
            <s xml:id="echoid-s3879" xml:space="preserve">Die Waſſerſtoffflamme biegt ſich, von dem Strom des
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            Sauerſtoffs getrieben, ab und ſpitzt ſich recht ſcharf zu. </s>
            <s xml:id="echoid-s3880" xml:space="preserve">Hier
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            in dieſer Spitze entſteht eine ſo gewaltige Hitze, daß darin ein
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            Eiſendraht ebenfalls in Glut gerät und abſchmilzt. </s>
            <s xml:id="echoid-s3881" xml:space="preserve">Da bringen
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            wir denn ein Stück Kreide in dieſe Spitzflamme, und gar bald
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            werden wir wahrnehmen, wie da ein höchſt blendendes Licht
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            entſteht, in das man kaum hineinblicken kann. </s>
            <s xml:id="echoid-s3882" xml:space="preserve">Es iſt dies das
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            “Drummondſche Kalklicht”, welches freilich nicht ſo hell wie das
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            elektriſche Licht ſtrahlt, aber doch demſelben an Glanz ſehr
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            nahe kommt.</s>
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            <emph style="bf">XVII. Etwas vom Stickſtoff.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s3884" xml:space="preserve">Stickſtoff iſt ein Gas, welches frei in der Natur, und zwar
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            gemiſcht mit Sauerſtoff, in unſerer Luft exiſtiert. </s>
            <s xml:id="echoid-s3885" xml:space="preserve">Unſere Luft,
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            die Atmoſphäre, in welcher wir leben, beſteht größtenteils aus
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            vier Teilen Stickſtoff und einem Teil Sauerſtoff. </s>
            <s xml:id="echoid-s3886" xml:space="preserve">Wenn man
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            daher eine Vorrichtung herſtellt, durch welche man einer Maſſe
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            eingeſchloſſener Luft den Sauerſtoff entzieht, ſo bleibt in ihr
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            der Stickſtoff übrig.</s>
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            <s xml:id="echoid-s3888" xml:space="preserve">Man kann dies auch in ſehr einfacher Weiſe </s>
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