Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

Page concordance

< >
Scan Original
291 87
292 88
293 89
294 90
295 91
296 92
297 93
298 94
299 95
300 96
301 97
302 98
303 99
304
305 101
306 102
307 103
308 104
309 105
310 106
311 107
312 108
313 109
314 110
315 111
316 112
317 113
318 114
319 115
320 116
< >
page |< < (92) of 748 > >|
29692 verſchwindet, wenn er aufhört, Licht auszuſtrömen, ohne daß
er wirklich aufhört zu exiſtieren, ohne daß er ſich auflöſt.
Man
hat ſogar in neuerer Zeit ſicher nachgewieſen, daß es dunkle
Himmelskörper giebt, die wir niemals ſehen, und es iſt auch
nicht zweifelhaft, daß ein Fixſtern aus dem leuchtenden Zu-
ſtande allmählich in einen nicht leuchtenden übergeht, ohne des-
halb wirklich ſeinen Untergang dadurch zu finden.
— Indeſſen
ſind Beiſpiele derart immerhin ein Beweis einer außerordent-
lichen Veränderlichkeit in der Natur einzelner Himmelskörper.
Am Abend des 11. November 1572 wurde Tycho Brahe
(1546—1601) durch einen Volksauflauf in Prag darauf auf-
63[Figure 63]Fig. 49. merkſam gemacht, daß am Himmel ein nie geſehener, ſehr hell-
leuchtender Stern erſchienen ſei.
In der That war dem ſo.
Das Licht dieſes Sternes, der in dem allbekannten, W-förmigen
Sternbild der Caſſiopeja (in Fig.
49 rechts) ſtand, übertraf
alle anderen Sterne und war ſelbſt glänzender als das der
Venus.
Man konnte ihn, da er heller wurde, endlich am
Tage und Nachts ſelbſt bei leicht bewölktem Himmel ſehen.

Der Stern blieb an ſeiner Stelle und war volle zwei Jahre
ſichtbar, aber ſchon im Jahre 1573 nahm ſein Licht allmählich
ab, und er verſchwand endlich im Jahre 1574 vollſtändig und
iſt niemals wieder, ſelbſt nicht durch die ſtärkſten Fernröhre,
geſehen worden.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index