Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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Dieſem außerordentlichen, einzig daſtehenden Falle reiht
ſich eine ſehr große Zahl anderer von minderer Auffälligkeit
an, wo Sterne nach und nach an Licht zunahmen und dann
wieder ihren Glanz verloren und teils gar nicht mehr, teils
nur als unbedeutende, ſchwache Sterne geſehen wurden.
Ein
Stern dieſer Art muß es auch geweſen ſein, der zur Zeit von
Chriſti Geburt die Welt in Staunen ſetzte und deſſen Er-
ſcheinen in die Sage von den drei Weiſen aus dem Morgen-
lande verwebt iſt.
Solche Thatſachen laſſen freilich auf großartige, vor
unſern Augen vorgehende, ungeheure Veränderungen im Daſein
der Himmelskörper ſchließen.
Bei vielen Erſcheinungen dieſer
Art hat man Grund zu vermuten, daß dieſes Hellwerden und
Verdunkeln der Sterne von Zeit zu Zeit in ganz beſtimmten
Perioden wiederkehrt, und Urſachen hat, welche in der Natur
dieſes Sternes begründet ſind, ohne daß er ſelber in ſeinem
Daſein irgendwie neugeſchaffen oder vernichtet wird.
Man hat nämlich in neuerer Zeit eine große Reihe von
Fixſternen gefunden, die zu beſtimmter Zeit heller zu leuchten
anfangen, ihren höchſten Glanz ſodann erreichen und wieder
nach beſtimmter — oft ſehr kurzer — Zeit an Glanz abnehmen,
um wiederum nach Verlauf einer gewiſſen Periode an Glanz
zuzunehmen.
Der bekannteſte dieſer Sterne iſt der Stern
Algol im Schwan.
Die Lichtveränderung dieſer Sterne iſt
alſo periodiſch und die Erſcheinungen kehren an ihnen zu
genau beſtimmter Zeit regelmäßig wieder.
Dieſe Erſcheinung
läßt ſich leicht dadurch erklären, daß der betreffende Stern von
einem anderen dunkeln Himmelskörper, vielleicht einem großen
Planeten, umkreiſt wird, der von Zeit zu Zeit vor den anderen
Stern tritt und ſo einen Teil ſeines Lichtes auffängt.
Bei
anderen Sternen, die nur einem einmaligen, dafür aber deſto
intenſiveren Lichtwechſel unterlegen ſind, vor allem auch bei
dem Braheſchen Stern, hat man aber vollen Grund zu

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