Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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3022 verhindern, empfiehlt es ſich daher, künſtliche Kulturen hin
und wieder auf friſche Nährböden zu übertragen:
zu “über-
impfen”.
Wenn man die Übertragung auf friſche Nährböden zu
lange hinausſchiebt, oder wenn man künſtliche Kulturen einer zu
hohen oder zu niedrigen Temperatur ausſetzt, ſo können die
Individuen vieler Arten ihre “typiſche Wuchsform” vollſtändig
verlieren.
So nehmen z. B. ganz regelmäßig geformte Stäbchen
eine übermäßig langgezogene oder blaſig aufgetriebene Geſtalt
an.
Bringt man derartige verkrüppelte Individuen in ihre
normalen Lebensbedingungen, ſo nehmen ſie bald wieder ihre
gewöhnliche, regelmäßige Geſtalt an, vorausgeſetzt natürlich, daß
ſie überhaupt noch lebensfähig waren.
VIII. Wie unterſucht man Bakterien?
Die Entdeckung der Bakterien in der Luft erweckte anfangs
bei vielen Unkundigen die irrtümliche Meinung, daß alle ſoge-
nannten Sonnenſtäubchen Bakterien ſeien;
auch erfüllte die aus
ihrem Vorkommen in der Luft leicht erklärliche ungeheure
Verbreitung der Bakterien viele ängſtliche Gemüter mit über-
triebener Furcht vor Erkrankung infolge von Infektion durch
pathogene Mikroorganismen.
Glücklicherweiſe iſt die Zahl der
krankheiterregenden Bakterien eine verhältnismäßig geringe, und
überdies ſind bei weitem nicht alle krankheiterregenden Arten auch
ſpeziell für den Menſchen krankheiterregend (pathogen).
Aller-
dings wurde dieſe Thatſache erſt durch die künſtlichen Züchtungs-
methoden und die hieraus gewonnene Erkenntnis, daß es wie
bei den höheren Organismen, ſo auch bei den Bakterien
deutlich unterſcheidbare Arten giebt, definitiv bewieſen.

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