Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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30032 Weinſteinſäure anſtatt einer andern Säure hinzu, ſo erhält
man Selterswaſſer, das nur weniger rein iſt als das käufliche,
weil noch die Salze darin ſind.
Man kann auch in gleicher
Weiſe wie aus dem Natron aus einem Stückchen Kreide, die
eigentlich kohlenſaurer Kalk iſt, die Kohlenſäure durch irgend
eine ſtärkere Säure verdrängen.
Aber man kann auch das
Umgekehrte machen und aus Kalk Kreide fabrizieren.
In jeder Apotheke bekommt man für einige Pfennige ein
Fläſchchen voll Kalkwaſſer.
Es iſt dies gewöhnlicher gelöſchter
Kalk, den man in reinem, deſtillierten Waſſer aufgelöſt hat.
Das Kalkwaſſer iſt daher auch vollkommen klar. Wenn man
in dieſe Flüſſigkeit ein wenig Kohlenſäure hineinbringt, ſei es,
daß man eine Flaſche Selterswaſſer öffnet und die ausſtrömende
Kohlenſäure durch ein Glasrohr in das Kalkwaſſer leitet, oder
daß man ein wenig Selterswaſſer in das Kalkwaſſer hinein-
gießt, ſo wird man gleich bemerken, daß das Kalkwaſſer trübe
und weiß wird.
Der Kalk nimmt ſofort die Kohlenſäure auf
und verwandelt ſich dadurch in Kreide.
Aus dem Kalkwaſſer
wird ſomit Kreidewaſſer.
Bekanntlich atmen wir auch Kohlenſäure aus. Wenn man
daher ein Glasrohr in klares Kalkwaſſer hineinſteckt und mit
dem Munde hineinbläſt, trübt ſich ebenfalls das Waſſer und
bekommt ein ſchwach milchiges Anſehen.
Wir haben da mit
unſerm Atem aus Kalk wirklich Kreide gemacht.
Aber auch Kreide löſt ſich in Waſſer auf, worin ſehr viel
Kohlenſäure enthalten iſt.
Daher wird das milchige Ausſehen
des Kreidewaſſers auch verſchwinden, wenn man recht viel
Kohlenſäure in das Waſſer hineinpumpt.

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