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eine neue Lebensweiſe gewöhnten.
Bei den Schlangen ſind
denn auch die Rudimente, welche bei der Blindſchleiche noch
ihre Herkunft von vierfüßigen Tieren verraten, verſchwunden.
denn auch die Rudimente, welche bei der Blindſchleiche noch
ihre Herkunft von vierfüßigen Tieren verraten, verſchwunden.
Tieren mit ſo langen Körpern, für die es überdies zweck-
mäßig iſt, in kleine Löcher und Schlupfwinkel kriechen zu
können, wird durch den Beſitz von 4 Beinen nicht mehr hin-
reichend gedient; ſie benutzen ſie zuerſt nur noch untergeordnet,
ſchließlich durch intenſiveren Erwerb der Fähigkeit ſich zu
ſchlängeln überhaupt kaum noch, und die Beine müſſen daher
durch Nichtgebrauch immer mehr und mehr verkümmern und
ſchließlich ganz verſchwinden.
mäßig iſt, in kleine Löcher und Schlupfwinkel kriechen zu
können, wird durch den Beſitz von 4 Beinen nicht mehr hin-
reichend gedient; ſie benutzen ſie zuerſt nur noch untergeordnet,
ſchließlich durch intenſiveren Erwerb der Fähigkeit ſich zu
ſchlängeln überhaupt kaum noch, und die Beine müſſen daher
durch Nichtgebrauch immer mehr und mehr verkümmern und
ſchließlich ganz verſchwinden.
Zwiſchen den Schlangen und den Eidechſen mit deutlich
entwickelten vier Beinen, die ausgiebig benutzt werden, giebt es
alle denkbaren Übergänge der Ausbildung bis zur Verkümme-
rung der Beine, ſodaß dieſe Tiere hier ein treffliches Beiſpiel
bieten.
entwickelten vier Beinen, die ausgiebig benutzt werden, giebt es
alle denkbaren Übergänge der Ausbildung bis zur Verkümme-
rung der Beine, ſodaß dieſe Tiere hier ein treffliches Beiſpiel
bieten.
Geoffroy Saint-Hilaire hat auf die intereſſante
Thatſache hingewieſen, daß der Walfiſch, den man ſeiner Ab-
ſtammung (Deſcendenz) nach von in der Luft, auf dem Lande
lebenden Säugetieren ableitet, als Embryo, d. h. ſo lange er
ſich noch im Mutterleibe befindet, Zahn-Anlagen in den Kiefern
beſitzt, die ſich aber bekanntlich ja gar nicht weiter entwickeln, da
das ausgewachſene Tier keine Zähne, ſondern Barten beſitzt,
die der veränderten Lebensweiſe desſelben entſprechen. Auch
bei Vögeln, z. B. Papageien, hat der genannte treffliche fran-
zöſiſche Gelehrte Zahn-Anlagen wie beim Walfiſch nachgewieſen,
die ſich nicht weiter ausbilden, da es keine lebenden Vögel mit
Zähnen giebt; jedoch iſt das ein ſchlagender Hinweis auf die
Abſtammung der Vögel und Saurier von gemeinſamen Vor-
fahren, worauf ſchon in Teil 1, Seite 36—39 ausführlich auf-
merkſam gemacht wurde.
Thatſache hingewieſen, daß der Walfiſch, den man ſeiner Ab-
ſtammung (Deſcendenz) nach von in der Luft, auf dem Lande
lebenden Säugetieren ableitet, als Embryo, d. h. ſo lange er
ſich noch im Mutterleibe befindet, Zahn-Anlagen in den Kiefern
beſitzt, die ſich aber bekanntlich ja gar nicht weiter entwickeln, da
das ausgewachſene Tier keine Zähne, ſondern Barten beſitzt,
die der veränderten Lebensweiſe desſelben entſprechen. Auch
bei Vögeln, z. B. Papageien, hat der genannte treffliche fran-
zöſiſche Gelehrte Zahn-Anlagen wie beim Walfiſch nachgewieſen,
die ſich nicht weiter ausbilden, da es keine lebenden Vögel mit
Zähnen giebt; jedoch iſt das ein ſchlagender Hinweis auf die
Abſtammung der Vögel und Saurier von gemeinſamen Vor-
fahren, worauf ſchon in Teil 1, Seite 36—39 ausführlich auf-
merkſam gemacht wurde.