Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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der beiden Metalle, ſo bemerkt man bei jedem Tropfen, daß ſich
ein weißer, käſeartiger Niederſchlag bildet, der zu Boden fällt.
Setzt man dieſen Prozeß fort, ſo findet man, daß ſich nach und
nach eine ganze Maſſe käſigen Niederſchlags gebildet hat, der
ſich bei ruhigem Stehenlaſſen ganz zu Boden ſetzt, und eine
klare, bläuliche Flüſſigkeit ſteht darüber.
Was hierbei eigentlich vorgegangen iſt, läßt ſich leicht nach-
weiſen.
In der verdünnten Salpeterſäure befanden ſich Kupfer und
Silber in eine Flüſſigkeit verwandelt.
Im Salzwaſſer hat
ſich Kochſalz befunden.
Nun aber beſteht Kochſalz aus zwei
Grundſtoffen.
Der eine iſt ein Metall, welches Natrium heißt,
und der zweite iſt eine Luftart, die den Namen Chlor hat.
Chlor aber hat eine große Verbindungsluſt zum Silber, und
infolgedeſſen verläßt das Chlor ſeinen bisherigen Genoſſen
Natrium, verbindet ſich mit dem Silber und bildet Chlorſilber,
welches eben die weiße, käſige Subſtanz iſt, die ſich im Waſſer
nicht auflöſt und, weil ſchwerer, zu Boden geſunken iſt.
Mit einiger Behutſamkeit kann man die Flüſſigkeit, welche
über dem Chlorſilber ſteht, abgießen.
Bringt man nun reines
Waſſer zum Chlorſilber, ſo kann man damit dasſelbe immer
mehr reinigen und ganz von der Säure befreien.
Läßt man
dieſes nun einige Zeit ruhig ſtehen, ſo ſetzt ſich das Chlor-
ſilber wiederum zu Boden, und bei nochmaligem Abgießen des
Waſſers erhält man die Chlorſilbermaſſe ziemlich gut gereinigt,
mit welcher man ein ſehr einfaches, hübſches Experiment machen
kann.
Zu dieſem Zweck beſtreicht man ein Blättchen reines Papier
mit einem kleinen Teil Chlorſilber.
Das Papier bleibt anfangs
rein und weiß;
wenn man es jedoch dem Tageslicht oder noch
beſſer dem hellen Sonnenlicht ausſetzt, ſo bemerkt man, daß
ſich das Papier erſt zu röten anfängt, ſodann bläulich zu
werden beginnt und ſchließlich, bei längerem Liegen im

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