Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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302116 dienen, die Haut freiwillig zum Erzittern zu bringen, um etwa
Inſekten wegzujagen.
Hierzu iſt der Menſch nicht mehr fähig:
die in Rede ſtehenden Muskeln ſind durch die Bekleidung,
durch die Beſtreichung des Körpers mit beſonderen Ingredienzien,
wie es die Wilden thun, unnötig geworden und dadurch außer
Übung gekommen, ſodaß ſie verkümmerten, aber doch ein wich-
tiger Hinweis der Herkunft des Menſchengeſchlechtes, ſeines
leiblichen Zuſammenhanges mit der Tierwelt geblieben ſind.

Auch die Muskeln, die bei Säugetieren die Bewegung der
Ohren vermitteln, ſind rudimentär beim Menſchen vorhanden.

Zuweilen vermag dieſer oder jener noch die Ohren mit dieſen
Muskeln etwas zu bewegen:
eine ataviſtiſche Erſcheinung, die
nicht grade ſelten iſt.
Die Zahl der Beiſpiele könnte hier noch außerordentlich
vermehrt werden, doch müſſen wir uns mit den vorſtehenden
Andeutungen Genüge ſein laſſen.
XLI. Die Divergenz der Arten und Formen.
Divergieren heißt auseinanderlaufen, Divergenz der Arten;
die Überſchrift dieſes Kapitels würde alſo die Thatſache aus-
drücken, daß die Arten ſo ſehr verſchieden von einander ſind.

Nun dieſe bloße Thatſache würde uns nicht veranlaſſen, deshalb
ein beſonderes Kapitel zu bieten, wenn nicht die Frage be-
rechtigt wäre:
aus welchem Grunde, aus welcher Urſache er-
klärt es ſich, daß ſo ſehr viele, recht von einander abweichende
Arten dieſelben Stellen der Erde bewohnen, wie mag ſich die
Verſchiedenheit der Arten erklären, warum giebt es überhaupt
verſchiedene Arten?
Dieſen Fragen wollen wir jetzt näher zu
treten ſuchen.

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