Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11
,
1897
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nichts als: </
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">Entſchuldigen Sie, mein Herr, ich ſchlage mich nur,
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um Ihnen unterthänigſt anzuzeigen, wo ſich draußen am Himmel
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die Sonne in dieſem Augenblick befindet.</
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">Allein das geht einmal ſo. </
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">Wenn wir die Dinge recht
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bequem haben, denken wir gar nicht mehr daran, was wir an
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ihnen haben!</
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">Als die alten Griechen ſich nicht anders Feuer zu ver-
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ſchaffen wußten wie durch unendliche Mühen und es ſich er-
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/>
halten mußten durch fortglimmende Kohlen, zündeten ſie heilige,
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/>
ewige Feuer in ihren Göttertempeln an und bildeten ſich eine
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/>
Fabel davon, daß ein menſchenfreundlicher Gott das Feuer
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einmal vom Himmel geſtohlen habe, um es den unglücklichen
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Menſchen zu bringen, worüber die anderen Götter ſo erboſt
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wurden, daß ſie dieſen Volksfreund lebendig an einen Felſen
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annagelten. </
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preserve
">— Jetzt dagegen, wo wir uns von jedem vor-
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übergehenden Fremden Feuer ausbitten können, benutzen wir
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gedankenlos zahlloſe Zündhölzchen und ſind imſtande die
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Bettelkinder, die zu ſtark an unſerer Klingel ziehen, um uns
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Feuerzeug zum Verkauf anzubieten, wie eine Art Enkelkinder
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jenes volksfreundlichen Märtyrers, wenn auch nicht an Felſen
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anzuſchmieden, ſo doch mindeſtens die Treppe hinunter zu
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komplimentieren. </
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">—</
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">Aber wir wollten ja von Uhren ſprechen und es iſt wahr,
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es verdient die Uhr mindeſtens gekannt zu werden. </
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">Denn ſie
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macht ihre Sache noch beſſer als der Himmel. </
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">Dieſer zeigt
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uns höchſtens am Tage und nur, wenn er nicht in übler Laune
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ſich umwölkt hat, wo ſich die Sonne befindet. </
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">Die Uhr aber
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kümmert ſich, wenn ſie gut iſt, ſo wenig um das Wetter, als
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um das Licht, und wenn wir in heiterer Abendgeſellſchaft aus-
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rufen: </
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">“Mein Gott, es iſt ſchon zwölf Uhr,” ſo ſagen wir
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damit nichts als: </
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">Meine Uhr teilt mir eben mit: </
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">die Sonne
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befindet ſich gegenwärtig am tiefſten Punkt unter unſerem
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Horizont und es wird nun noch ſo lange dauern, ehe </
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