Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

Table of figures

< >
< >
page |< < (104) of 748 > >|
308104
Allein hierdurch wird man nur auf kurze Zeit eine Dre-
hung der Räder und einen Umlauf der Zeiger bewirken können;
zu einem regelmäßigen, andauernden Gang iſt noch viel
anderes nötig.
Es iſt ſchon an ſich ſinnreich, wenn der Menſch die Kraft
der Erde, die Anziehungskraft, benutzt, um eine Bewegung
hervorzubringen;
doch dies allein wird nicht viel helfen. Eine
Uhr, nur durch ein Gewicht in Bewegung geſetzt, wird kaum
zehn Minuten in Gang bleiben.
Das Gewicht wird auch das
Räderwerk in immer ſchnelleren Gang hineinbringen, und es
wird ſelbſt für eine ſo kurze Zeit ein ſchlechter Zeitmeſſer ſein,
da der Gang nicht gleichmäßig iſt.
Es hat daher noch eine zweite Verwendung der Erdkraft
benutzt werden müſſen, um die Wirkung der erſten Kraft zu
hemmen und außerdem zu regeln;
und um dies zu thun, iſt
ein Inſtrument erfunden worden, das eben ſo ſinnreich und
wichtig, wie auch einfach iſt.
Dies Inſtrument iſt das Pendel.
II. Das Pendel.
Ein Pendel iſt ein ungemein einfaches Inſtrument; aber
ſo einfach es iſt, ſo ſinnreich wird es benutzt und ſo wichtige
Dienſte hat es bereits der Menſchheit geleiſtet.
Ein Pendel
kann man ſich am leichteſten anfertigen, wenn man einen Faden
an einem Ende aufhängt und am anderen Ende mit einem be-
liebigen Gewicht belaſtet (Fig.
57). Schon ſolch’ ein Inſtrument,
das nur wie zum Kinderſpiel eingerichtet erſcheint, iſt imſtande,
den ſinnenden Menſchen die wichtigſten Dinge zu zeigen und
zu lehren.
Wenn nämlich Faden und Gewicht ruhig hängen,
ohne ſich hin und her zu bewegen, ſo wird durch die An-
ziehungskraft der Erde der Faden eine Linie bilden, die genau
nach dem Mittelpunkt der Erde gerichtet iſt.
Durch nichts

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index