Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
Text
Text Image
Image
XML
Thumbnail overview
Document information
None
Concordance
Notes
Handwritten
Figures
Content
Thumbnails
Table of Notes
<
1 - 2
[out of range]
>
<
1 - 2
[out of range]
>
page
|<
<
(23)
of 896
>
>|
<
echo
version
="
1.0RC
">
<
text
xml:lang
="
de
"
type
="
free
">
<
div
xml:id
="
echoid-div13
"
type
="
section
"
level
="
1
"
n
="
13
">
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s322
"
xml:space
="
preserve
">
<
pb
o
="
23
"
file
="
0031
"
n
="
31
"/>
angeregt mit der Entwickelung ihrer Organe, und ſie beginnen
<
lb
/>
jetzt erſt dieſelben Erfahrungen, die ſie längſt ſchon gemacht
<
lb
/>
haben, die Erfahrungen, daß es ein eheliches Geſchlechtsver-
<
lb
/>
hältnis giebt, zu verſtehen. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s323
"
xml:space
="
preserve
">Wir ſehen alſo hier innere Ent-
<
lb
/>
wickelungszuſtände, die erſt lange nach der Geburt eintreten,
<
lb
/>
und äußerliche Erfahrungen, welche früher unerkannt den
<
lb
/>
Kindern vorübergingen, zuſammenwirken, um richtige Anſchau-
<
lb
/>
ungen hervorzurufen.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s324
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s325
"
xml:space
="
preserve
">Würde man ein Kind bis zur vollkommenen Geſchlechts-
<
lb
/>
reife in ſolcher Einſamkeit erziehen, wo es niemals ein Weſen
<
lb
/>
andern Geſchlechts geſehen hat, ſo würde unzweifelhaft ſeine
<
lb
/>
Phantaſie von einem Geſchlechtsleben zu ganz falſchen Bildern
<
lb
/>
und Vorſtellungen und Anſchauungen geleitet werden. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s326
"
xml:space
="
preserve
">Umge-
<
lb
/>
kehrt würde eine völlige Verſtümmelung der Organe jede Art
<
lb
/>
von Vorſtellungen unterdrücken und ſelbſt die augenſcheinlichſten
<
lb
/>
Erfahrungen keine richtigen Anſchauungen vom Geſchlechtsleben
<
lb
/>
erzeugen. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s327
"
xml:space
="
preserve
">Beides zugleich alſo, die leibliche Entwickelung und
<
lb
/>
innere Anregung und mit ihr die Hand in Hand gehende Er-
<
lb
/>
fahrung regen die richtige Anſchauung erſt an. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s328
"
xml:space
="
preserve
">Es tritt hier
<
lb
/>
Inneres und Äußeres zuſammen und bringt das hervor, was
<
lb
/>
man weder bloß angeboren noch bloß durch Erfahrung hervor-
<
lb
/>
gebracht nennen kann.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s329
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s330
"
xml:space
="
preserve
">Unſerer Anſicht nach kann es mit den einfachſten Denk-
<
lb
/>
Anſchauungen ebenſo ſein. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s331
"
xml:space
="
preserve
">Die Entwickelungen des Gehirns
<
lb
/>
ohne alle äußerlichen Wahrnehmungen würden ebenſowenig
<
lb
/>
dieſe Anſchauungen möglich machen, ſo wenig es dieſe äußern
<
lb
/>
Wahrnehmungen allein dahin bringen könnten. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s332
"
xml:space
="
preserve
">Es tritt Beides
<
lb
/>
zu einander und bringt gemeinſam das hervor, was man als
<
lb
/>
die einfachſten Denkanſchauungen aufſtellt.</
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s333
"
xml:space
="
preserve
"/>
</
p
>
<
p
>
<
s
xml:id
="
echoid-s334
"
xml:space
="
preserve
">Wir meinen überhaupt, daß man in den Beantwortungen
<
lb
/>
dieſer intereſſanten Fragen den Fehler beging, den denkenden
<
lb
/>
Menſchen als ein Weſen zu betrachten, das außerhalb der
<
lb
/>
Natur denkbar oder möglich iſt. </
s
>
<
s
xml:id
="
echoid-s335
"
xml:space
="
preserve
">Man überſah hierbei, </
s
>
</
p
>
</
div
>
</
text
>
</
echo
>