Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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3123 1885 äußerte ein ſo hervorragender Forſcher wie C. von
Nägeli:
“Wenn meine Anſicht richtig iſt, ſo nimmt die gleiche
Spezies im Laufe der Generationen abwechſelnd verſchiedene,
morphologiſch und phyſiologiſch ungleiche Formen an, welche
im Laufe von Jahren und Jahrzehnten bald die Säuerung
der Milch, bald die Butterſäurebildung im Sauerkraut, bald
das Langwerden des Weins, bald die Fäulnis der Eiweißſtoffe,
bald die Zerſetzung des Harnſtoffs, bald die Rotfärbung ſtärke-
mehlhaltiger Nahrungsſtoffe bewirken, bald Typhus, bald
Cholera, bald Wechſelfieber erzeugen.
Eine derartige Verkennung der Thatſachen iſt nur durch
die Mangelhaftigkeit der damaligen Unterſuchungsmethoden er-
klärlich.
Vielleicht haben auch die von Nägeli als “Involutions-
formen”, Fig.
17, bezeichneten Gebilde dieſe falſche Anſicht
unterſtützt.
Um die Konſtanz einer Bakterienart zu beweiſen iſt es
vor allen Dingen nötig, dieſelbe künſtlich zu züchten, dadurch,
daß man ſie auf Nährböden bringt, welche ihren natürlichen
Lebensbedingungen möglichſt entſprechen, und “Reinkulturen”
von derſelben anzulegen, welche nur Individuen dieſer einen
Art enthalten.
Der einzige Weg, auf dem dies erreicht werden
kann, beſtcht darin, die betreffende Art möglichſt aus einer
Spore oder einem Individuum zu züchten.
IX. Feſte Nährböden.
Solange man ſich ausſchließlich der flüſſigen Nährböden
bediente, war es ganz unmöglich aus einem vorhandenen
Bakteriengemenge (und ſolche hat man in der Natur meiſtens)
eine Art rein zu züchten;
denn ſelbſt in dem kleinſten, aus

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